Hände eines Mannes, der Creme auf seinem Handrücken verteilt

Hautschutz - Arbeitsschutzmaßnahmen für Haut und Hände

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Was versteht man unter Hautschutz?

Unter Hautschutz versteht man verschiedene, betrieblich vorgeschriebene Maßnahmen zum Schutz für die Haut bei bestimmten Tätigkeiten. Denn unsere Haut ist nicht nur durch das Wetter und die tägliche Beanspruchung im Alltag, sondern auch in vielen Berufen einer hohen Belastung ausgesetzt. Nicht umsonst zählen Hauterkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen am Arbeitsplatz. Ein erhöhtes Risiko dafür haben Menschen mit Tätigkeiten, bei denen die Haut regelmäßig durch Witterungsbedingungen, hautreizende Substanzen, Schmutz oder Bakterien und Viren belastet wird. Daher ist es wichtig, dass ein betrieblicher Hautschutzplan aufgestellt wird, der passende Maßnahmen wie Schutzkleidung, Hautschutzmittel und einen Händehygieneplan integriert. Wenn du in einem für die Haut anspruchsvollen Beruf arbeitest, kannst du auch mit der richtigen Pflege danach Haut und Hände schützen und die Hautbarriere erhalten.

Warum ist Hautschutz auf der Arbeit wichtig?

Raue, trockene Fingerknöchel
Durch Arbeitsstoffe, mechanische Arbeit oder häufiges Händewaschen wird die Haut an den Händen schnell trocken.
Frauenhände, die Lockenwickler aufdrehen
Nicht nur im Landbau, Baugewerbe und der Reinigung, aber auch im Friseurhandwerk werden Haut und Hände durch Feuchtigkeit und Arbeitsstoffe belastet.

Hautschutz auf der Arbeit ist essenziell, um die natürliche Barrierefunktion der Haut vor schädigenden Einflüssen zu erhalten. Das betrifft vor allem die äußerste Hautschicht (Hornschicht oder Epidermis): Diese ist von epidermalen Lipiden (Fetten) durchzogen, die die Feuchtigkeit in der Haut binden und Schutz vor äußeren Reizen bilden. Auf der Hautoberfläche ist die Hornschicht von einer zusätzlich schützenden Wasser-Lipid-Emulsion (Hydrolipidfilm) umgeben. Der Wasserteil besitzt einen sauren pH-Wert, der als Schutz für die Haut vor schädlichen Mikroorganismen dient.

Ist die Haut wiederholt schädigenden Substanzen, mechanischen Reizen, Umwelteinflüssen oder Bakterien und Viren ausgesetzt, kann das die natürliche Schutzfunktion beeinträchtigen. Tenside und Lösungsmittel beispielsweise können Lipide aus der Hornschicht lösen, was zum Fett- und Feuchtigkeitsverlust der Haut führt. Dadurch kommt es zum Austrocknen und einem Spannungsgefühl der Haut. Häufiger Kontakt mit Wasser bei der Arbeit begünstigt diese Hautveränderungen - denn dadurch quellt die Haut auf und bietet weniger Abwehr vor Schadstoffen sowie den Folgen mechanischer Beanspruchung. Ohne Hautschutz ist dann ein Abnutzungsekzem in Form von Schwielen und Blasen (Hautverdickung), Schuppung, Hautrissen und Juckreiz möglich. Diese geschädigte Hautbarriere bietet wenig Widerstand gegen Bakterien oder Schadstoffe, wodurch schließlich allergische Ekzeme entstehen können. Effektiver Hautschutz durch einen Hautschutzplan ist daher essenziell, um die Hautgesundheit zu erhalten und berufsbedingte Hauterkrankungen zu vermeiden.

Bei Berufsgruppen, bei denen eine besondere Hautbelastung vorliegt, besteht oft vermehrt Umgang mit Hitze, Kälte, Wasser sowie chemischen, biologischen und anderen hautreizenden Arbeitsstoffen. Das betrifft unter anderem die Bauwirtschaft, den Gesundheits- und Pflegesektor, den Forstbetrieb und die metallverarbeitende Industrie, aber auch die Gastronomie. Hautschutzpläne sind daher beispielsweise für Mitarbeitende in Haarsalons, Konditoreien, Gärtnereien, Restaurants, Malerbetrieben, Krankenhäusern, Zahnarztpraxen sowie Reinigungskräfte besonders relevant.

Welche Maßnahmen umfasst ein Hautschutzplan?

Frau mit gelben Handschuhe, die mit einem Putzmittel ein Waschbecken reinigt
Handschuhe bieten präventiven Schutz bei Arbeitstätigkeiten mit mechanischer Belastung, Kontakt mit Allergenen oder Chemikalien.

Hautschutz als Teil des Arbeitsschutzes ist durch einen betrieblichen Hautschutzplan geregelt. Der Hautschutz- und Händehygieneplan wird nach der Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes mit dem*der Betriebsärzt*in und der Fachkraft für Arbeitssicherheit ausgearbeitet. Wird bei dieser Überprüfung eine Gefährdung der Haut festgestellt, ist ein Hautschutzplan Pflicht. Alle Mitarbeitenden haben dabei Anspruch auf kostenlose Hautschutzmittel sowie entsprechende Schutzausrüstung am Arbeitsplatz. Auf den Hautschutzplänen sind die Produkte sowie Hautschutz-Maßnahmen erklärt, die gut sichtbar an den Arbeitsbereichen, den Sanitäranlagen oder den Waschplätzen aushängen.

Ein Hand- und Hautschutzplan bietet ein ganzheitliches Konzept, das aus mehreren Komponenten besteht. Das gewährleistet einen ganzheitlichen Schutz für die Haut vor, während und nach der Tätigkeit. Für die einzelnen Arbeitsschritte kommen unterschiedliche Maßnahmen und Hautschutzmittel zum Einsatz.

Frau, die ihre eingeseiften Hände unter fließendem Wasser wäscht
Die Hände sollten vor, zwischen und nach den Arbeitstätigkeiten gereinigt werden, um Arbeitsstoffe zu entfernen und die Händehygiene zu erhalten.
Hände einer Frau, die Hautcreme auf ihren Händen verteilt
Nach Arbeitsende dienen Pflegeprodukte dem Erhalt des Hautschutzes.

1. Präventiver Hautschutz: Bei einigen Tätigkeiten kann ein präventiver Hautschutz durch Hautschutzmittel wie Salben, Gele oder Hautschutzcremes vor der Arbeit erfolgen. Dazu wird eine haselnussgroße Menge des jeweiligen Hautschutzmittels auf der sauberen Haut verteilt. Präventiver Hautschutz kann unter anderem vor UV-Strahlung schützen, die Reinigung von Verschmutzungen erleichtern oder Schädigungen, zum Beispiel durch häufigen Wasserkontakt, mindern. Das hilft vor allem dann, wenn arbeitsbedingt keine Schutzhandschuhe getragen werden können. Schutzhandschuhe sollten nach Möglichkeit Hautschutzmitteln vorgezogen werden, denn sie bieten auch Schutz vor Chemikalien, bei mechanischer Arbeit oder Kontakt zu Allergenen.

2. Gründliche Hautreinigung: Zwischen einzelnen Arbeitstätigkeiten und nach Arbeitsende trägt eine gründliche Reinigung der Haut durch Händewaschen zum Hautschutz bei. Das verhindert, dass sich Reste von Arbeitsstoffen ablagern und zu entzündlichen Veränderungen führen können. An Arbeitsplätzen wie im Krankenhaus oder in Tattoostudios, bei denen Kontakt zu Krankheitserregern besteht, solltest du zwischen den Behandlungen die Haut desinfizieren. Das gilt auch, wenn du als Maßnahme für den Hautschutz bereits Schutzhandschuhe getragen hast. Leichte Verunreinigungen der Hände werden durch Hautreinigungsmittel mit waschaktiven Substanzen entfernt: Sie können wasserunlösliche Verschmutzungen binden, sodass du sie mit Wasser abwaschen kannst. Können während der Arbeit keine Handschuhe zum Hautschutz getragen werden, kann das zu anhaftenden Hautverschmutzungen durch Öle und Fette oder Harze und Lacke führen. Um diese Verschmutzungen zu lösen, sind Reinigungsmittel mit Lösungs- oder Reibemittel notwendig. Diese belasten die Haut jedoch stark und sollten so selten wie möglich angewandt werden.

3. Abschließende Hautpflege: Eine abschließende Hautpflege in längeren Pausen und nach Arbeitsende hilft der Haut, sich zu regenerieren und ihre Barrierefunktion zu erhalten. Für den Hautschutz trockener Haut sind Pflegeprodukte mit rückfettenden Eigenschaften und Feuchthaltefaktoren wie Urea im Hautschutzplan angemessen. Im Sommer sowie bei starker Schwitzneigung sind Produkte mit geringerem Fettanteil besser geeignet. Hautveränderungen wie Ekzeme, juckende Rötungen oder nässende Wunden können durch Pflegemittel allein jedoch nicht behandelt werden - hier ist eine ärztliche Untersuchung notwendig.

Unterschiede zwischen Hautschutz und Hautpflege

Hautschutz und die dabei verwendeten Hautschutzmittel dienen der Vorbeugung von Hautschäden durch äußere Einflüsse, die zum Beispiel durch Arbeitsstoffe entstehen. Als Teil des Hautschutz- und Händehygieneplans werden sie vor Beginn der Arbeit aufgetragen oder im Fall von Schutzhandschuhen angezogen. Hautpflege dagegen dient der Regeneration der Haut durch rückfettende oder befeuchtende Eigenschaften. Wichtig ist, Hautpflegemittel nicht als Ersatz für Hautschutzmittel zu verwenden, da ihre pflegenden Bestandteile die hautschädigende Wirkung von Arbeitsstoffen verstärken können.

Unterstützende Hautpflege für stark beanspruchte Haut

Übereinander gelegte Hände einer Frau, die mit Waschöl eingerieben sind
Waschöle und seifenfreie Waschprodukte schützen die Haut vor dem Austrocknen beim Händewaschen.

Bei stark beanspruchter Haut kann es sinnvoll sein, auch außerhalb der Arbeitszeiten auf eine pflegende Hautroutine zu achten. Das gilt besonders bei Arbeitstätigkeiten, die die Haut stark belasten. Ist deine Haut beispielsweise durch Kontakt mit aggressiven Reinigungsmitteln sehr trocken, kann eine rückfettende Pflege mit Feuchthaltefaktoren die Schutzfunktion der Haut wiederherstellen. Feuchthaltefaktoren wie Urea, Glycerin und Lactat binden Feuchtigkeit in der oberen Hautschicht und verbessern den Feuchtigkeitshaushalt, wodurch die Haut wieder geschmeidig wird.

Aus der UreaRepair-Pflegeserie von Eucerin kannst du dafür zum Beispiel die UreaRepair Plus Handcreme 5 % verwenden, die trockene und spröde Hände pflegt. Mit Ceramiden beugt sie zusätzlich einem Feuchtigkeitsverlust vor und stabilisiert die Hautbarriere. Ergänzend zum Hautschutz durch die Handcreme können sehr trockene und schuppende Hautstellen mit einer Urea-Konzentration ab 10 % behandelt werden. Die Eucerin UreaRepair PLUS Salbe 10 % beruhigt einzelne, sehr gereizte Hautareale und mindert auch Juckreiz. Eine Urea-Konzentration ab 20 % wirkt hornhautlindernd bzw. -auflösend. Wenn zum Beispiel durch mechanische Arbeit deine Hände verdickte Haut (Schwielen) aufweisen, kannst du diese mit der Eucerin UreaRepair PLUS 30 % Urea Creme pflegen.

Auch Feuchtarbeit oder häufiges Händewaschen können die Haut trotz Hautschutz austrocknen. Pflegende Fettcremes wie die Eucerin Aquaphor Protect & Repair Salbe beruhigen dadurch irritierte oder rissige Haut. Sie enthält Panthenol und Bisabolol, die die Wundheilung fördern, und wirkt hemmend gegen Entzündungen und Hautirritationen. Zudem bildet sie einen wasserdampfdurchlässigen Schutzfilm über der Haut, der die Hautregeneration fördert und ein Eindringen von Keimen und Schadstoffen verhindert.

Neben Pflegeprodukten ist es ratsam, hautfreundliche Reinigungsprodukte zum Schutz für die Haut zu verwenden. Achte beim Händewaschen zu Hause darauf, seifenfreie und pH-neutrale Waschprodukte zu verwenden. Das Eucerin pH5 Seifenfreies Waschstück erhält den pH-Wert der Haut und pflegt die Haut durch Dexpanthenol und milde Reinigungsstoffe. Wenn du an Neurodermitis leidest, solltest du das pH5 Rückfettendes Hand-Waschöl verwenden. Es hat einen zusätzlich rückfettenden Effekt und bewahrt mit milden Tensiden die Schutzfunktion und Widerstandskraft der Haut.

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