Stielwarzen – Ursachen erkennen und Fibrome entfernen
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Das Wichtigste in Kürze:
Stielwarzen (Fibrome) sind harmlose, weiche Hautwucherungen, die meist ab dem 30. Lebensjahr auftreten und häufig durch Reibung, genetische Veranlagung oder hormonelle Einflüsse entstehen.
Sie sind nicht ansteckend und lassen sich durch ihre weiche Konsistenz, hautnahe Farbe und typische Lage in Hautfalten gut von viralen Warzen unterscheiden.
Eine Entfernung ist medizinisch meist nicht notwendig, kann aber aus ästhetischen oder hygienischen Gründen sinnvoll sein – dermatologische Methoden reichen von Vereisung bis Laserbehandlung.
Was ist ein Fibrom?
Stielwarzen, medizinisch als Fibrome oder Akrochordone bekannt, sind gutartige Hautwucherungen, die häufig bei Erwachsenen auftreten. Die Entwicklung der Hautanhängsel erfolgt meistens erst nach dem 30. Lebensjahr. Nur in wenigen Fällen entstehen sie bereits in der Pubertät. Fibrome sind klein, weich und meist hautfarben oder leicht hyperpigmentiert. Aufgrund ihrer Beschaffenheit werden sie auch als weiche Fibrome bezeichnet. Sie unterscheiden sich von den sogenannten harten Fibromen, bei denen es sich nicht um Stielwarzen, sondern gutartige Hautwucherungen handelt, die häufig nach Hautverletzungen entstehen. Stielwarzen zeigen sich häufig am Hals, unter den Achseln, in der Leistengegend oder – besonders bei Frauen – unter den Brüsten. Stielwarzen sind ein Anzeichen für eine übermäßige Aktivität der Fibroblasten, also der Zellen, die das Bindegewebe produzieren. Diese Wucherungen sind harmlos und verursachen in der Regel keine Schmerzen. Aus ästhetischen Gründen oder aufgrund sich daraus entwickelnder Hautreizungen und Entzündungen können sie allerdings als störend wahrgenommen werden.
Symptome: Wie sehen Stielwarzen aus?
Stielwarzen lassen sich durch einige charakteristische Merkmale erkennen:
Größe und Form: Die Fibrome sind meistens sehr klein, sie werden in der Regel nur zwischen 1 und 5 mm groß. In einigen Fällen können sie aber auch größer werden. Stielwarzen hängen an einem dünnen Stiel (daher auch der Name) und stehen so etwas von der Haut ab. Ihre Form ist oft länglich oder oval.
Farbe: Die Farbe entspricht meistens der umliegenden Haut. Stielwarzen können aber auch minimal dunkler als die restliche Haut sein.
Konsistenz: Fibrome sind weich und beweglich und lassen sich bei Berührung leicht hin- und herschieben.
Oberfläche: Die Oberfläche einer Stielwarze ist glatt und im Gegensatz zu Warzen, die durch das humane Papillomvirus (HPV) verursacht werden, zeigen sie keine raue oder schuppige Textur.
Ursachen von Stielwarzen
Besonders an Stellen, die starker Reibung und Schweiß ausgesetzt sind, können sich Fibrome bilden.
Die gutartige Hautwucherung tritt meist in Bereichen auf, in denen die Haut Falten bildet oder vermehrter Reibung ausgesetzt ist. Neben den bereits genannten Stellen kann sie aber auch an Rücken, Bauch oder in anderen Körperregionen auftreten. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Fibromen sind nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch mehrere innere und äußere Einflussfaktoren auf die Haut, die zur Bildung von Stielwarzen beitragen können.
Genetische Veranlagung
Ein wesentlicher Faktor bei der Bildung weicher Fibrome ist die genetische Veranlagung. Wenn in der Familie bereits jemand von Stielwarzen betroffen ist, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass auch weitere Verwandte Fibrome bekommen. Diese familiäre Häufung deutet darauf hin, dass die Neigung zu Stielwarzen vererbt werden kann.
Hautreibung und Irritation
Weiche Fibrome entstehen häufig an Stellen, an denen die Haut regelmäßiger Reibung und Druck ausgesetzt ist. Zu diesen Bereichen gehören der Hals, die Achselhöhlen, die Leistengegend und die Haut unterhalb der Brüste. Gründe für die Entstehung von Stielwarzen in diesen Bereichen sind eng anliegende Kleidung oder das Aneinanderreiben von Hautpartien. Ständige Reibung kann zu Mikrotraumata in der Haut führen. Bei diesen handelt es sich um winzige, oft unsichtbare Verletzungen, die die Bildung von Fibromen begünstigen können.
Hormonelle Einflüsse
In einigen Fällen wird die Entstehung von Stielwarzen mit hormonellen Veränderungen in Verbindung gebracht. Insbesondere während der Schwangerschaft oder bei krankheitsbedingten Hormonstörungen kann das Wachstum von weichen Fibromen gefördert werden. Das deutet darauf hin, dass Hormone eine Rolle bei der Entstehung dieser Hautanhängsel spielen können.
Stoffwechselerkrankungen
Personen mit bestimmten Stoffwechselerkrankungen können ebenfalls ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung weicher Fibrome haben. Wie genau Stoffwechselerkrankungen mit dem Auftreten von Stielwarzen zusammenhängen, konnte noch nicht abschließend festgestellt werden. Jedoch wird vermutet, dass ein gestörter Zuckerstoffwechsel und die damit verbundenen Veränderungen im Hautgewebe das Wachstum von Fibromen fördern können.
Übergewicht
Übergewicht und Adipositas sind weitere Faktoren, die in einem gesteigerten Auftreten von Stielwarzen resultieren können. Menschen mit Übergewicht haben oft mehr Hautfalten und dadurch mehr Körperbereiche, die Reibung ausgesetzt sind. Dies erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit einer vermehrten Fibrom-Bildung.
Alter
Die Veränderung der Haut im Laufe der Jahre in ihrem Aufbau und Aussehen ist ein weiterer Einflussfaktor, der die Entstehung von Stielwarzen fördert. Mit zunehmendem Alter verlangsamen sich die Zellteilung und die Kollagenproduktion. Die Fähigkeit der Haut, sich selbst zu erneuern, nimmt ab. Dies kann zu einer Anhäufung von Hautzellen und Gewebestrukturen führen, was die Entwicklung von Fibromen begünstigt.
Fibrome: Diagnose und Ansteckung
Die Diagnose von Stielwarzen erfolgt in der Regel durch eine visuelle Inspektion der Haut durch dermatologisches Fachpersonal. Dabei werden die oben genannten charakteristischen Merkmale der Fibrome analysiert. Sollte die Hautveränderung in Einzelfällen nicht eindeutig bestimmt oder eine bösartige Wucherung nicht ausgeschlossen werden können, kann der Arzt oder die Ärztin eine Gewebeprobe entnehmen. Anhand dieser kann eine eindeutige Diagnose erfolgen.
Differenzierung von viralen Warzen
Eine Stielwarze wird fälschlicherweise oft mit einer herkömmlichen Warze verwechselt. Allerdings handelt es sich bei den Fibromen nicht um Warzen. Stielwarzen entstehen nicht durch eine Virusinfektion, sondern durch Faktoren wie genetische Veranlagung, Hautreibung und hormonelle Einflüsse. Im Gegensatz zu herkömmlichen Warzen besteht also keine Gefahr der Übertragung auf andere Personen. Stielwarzen können anhand verschiedener Aspekte von viralen Warzen – die durch das Papillomvirus (HPV) verursacht werden – differenziert werden.
Aussehen: Virale Warzen sind in der Regel härter und haben eine raue, schuppige Oberfläche. Sie können auch kleine schwarze Punkte (Blutgefäße) aufweisen, die bei Stielwarzen nicht vorhanden sind.
Form: Virale Warzen sind flacher und weniger beweglich als Stielwarzen.
Lokalisation: Während Stielwarzen häufig in Hautfalten auftreten, kommen virale Warzen überall am Körper vor, besonders an den Händen und Füßen. Befinden sich die Warzen am Hals, in der Achselhöhle oder im Intimbereich, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es sich dabei um eine Stielwarze handelt.
Ansteckung: Virale Warzen sind ansteckend und können durch direkten Hautkontakt oder durch kontaminierte Oberflächen übertragen werden. Stielwarzen hingegen sind nicht ansteckend und entstehen nicht durch eine Virusinfektion.
Obwohl Stielwarzen harmlos sind, sollte eine genaue Diagnose und gegebenenfalls das weitere Vorgehen immer durch medizinisches Fachpersonal erfolgen. Dermatologische Fachkräfte können sicherstellen, dass es sich tatsächlich um Stielwarzen handelt und nicht um andere Hauterkrankungen, die möglicherweise eine Behandlung erfordern. Bei Bedarf können Stielwarzen entfernt werden, insbesondere wenn sie ästhetisch stören oder es zu Hautreizungen der betroffenen Stellen kommt.
Stielwarzen entfernen - welche Methoden gibt es?
In den meisten Fällen kann ein Fibrom in einer einzelnen Sitzung entfernt werden. Sollen mehrere Fibrome entfernt werden, können je nach Anzahl mehrere Sitzungen nötig sein.
Die gutartigen Hautwucherungen sind in den meisten Fällen harmlos und schmerzfrei. Daher müssen sie aus medizinischer Sicht nicht zwingend entfernt werden. Eine Entfernung kann jedoch sinnvoll sein, wenn die Fibrome von Betroffenen als unästhetisch wahrgenommen werden oder an Stellen sitzen, die häufig Reibung ausgesetzt sind. Fibrome am Hals oder unter den Achseln sind besonders anfällig für Entzündungen und Reizungen, die gegebenenfalls sogar zu Hautausschlägen führen können. Es gibt verschiedene sichere und effektive Methoden, um Stielwarzen zu entfernen.
1. Kryotherapie (Vereisung): Bei diesem Verfahren wird die Stielwarze mit flüssigem Stickstoff vereist, wodurch das Gewebe abstirbt und nach einigen Tagen abfällt.
2. Elektrokauterisation: Dabei handelt es sich um eine besonders schnelle und effektive Methode, bei der die Stielwarze durch elektrischen Strom erhitzt und entfernt wird.
3. Chirurgische Entfernung: Eine dermatologische Fachperson kann die Stielwarze mit einem Skalpell oder einer speziellen Hautschere abschneiden. Diese Methode ist besonders geeignet für größere oder tiefer sitzende Fibrome.
4. Lasertherapie: Durch die Anwendung eines Laserstrahls auf den betroffenen Hautbereichen wird das Hautanhängsel entfernt. Dabei kann es allerdings zu minimalen Schäden der umliegenden Haut kommen.
5. Ligatur (Abbinden): Dabei wird die Basis der Stielwarze mit einem dünnen Faden oder einer speziellen Ligatur abgebunden, wodurch die Blutzufuhr unterbrochen wird. Dadurch trocknet sie aus und fällt nach einigen Tagen ab.
Stielwarzen entfernen: Kosten der verschiedenen Verfahren
Die Kosten für die Entfernung von Stielwarzen variieren je nach Methode. Eine Kryotherapie kostet in der Regel zwischen 50 und 100 Euro, während eine chirurgische Entfernung etwa 100 bis 200 Euro kosten kann. Die Lasertherapie ist häufig die teuerste Option, mit Kosten von bis zu 300 Euro pro Sitzung, da sie besonders präzise ist und für größere oder schwer zugängliche Stielwarzen angewendet wird. In bestimmten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten, vor allem, wenn medizinische Gründe wie häufige Entzündungen oder Reizungen vorliegen. Rein ästhetische Eingriffe werden jedoch in der Regel nicht von der Krankenkasse abgedeckt.
Warum Fibrome nicht selbst entfernt werden sollten
Die selbstständige Entfernung von Stielwarzen birgt mehrere Risiken und sollte vermieden werden. Eine professionelle Durchführung ist aus mehreren Gründen empfehlenswert.
1. Infektionsgefahr: Unsachgemäße Entfernungsmethoden können zu Infektionen führen. Ohne sterile Instrumente und hygienische Bedingungen steigt das Risiko, dass Bakterien in die Wunde gelangen.
2. Unvollständige Entfernung: Bei eigenständiger Entfernung kann ein Teil der Stielwarze zurückbleiben und wieder nachwachsen. Dies kann zu erneuten Hautreizungen führen.
3. Narbenbildung: Unprofessionelle Methoden können tiefe Wunden und Entzündungen verursachen, die unschöne Narben hinterlassen und zu postinflammatorischen Hyperpigmentierungen führen. Ein Dermatologe oder eine Dermatologin kann Stielwarzen so entfernen, dass die Narbenbildung minimiert wird.
4. Mögliche Risiken durch Hausmittel: Von der Entfernung der Stielwarzen mithilfe von Hausmitteln ist strengstens abzuraten. Viele Hausmittel wie Essig oder Teebaumöl sind nicht nur ineffektiv, sondern können auch zu Hautirritationen oder sogar zu schweren Entzündungen führen.
Die professionelle Entfernung durch dermatologisches Fachpersonal ist die sicherste und effektivste Methode, um Stielwarzen zu entfernen. Eine medizinische Fachkraft kann die geeignete Methode je nach Größe, Lage und Anzahl der Fibrome auswählen und sicherstellen, dass die Entfernung unter sterilen Bedingungen erfolgt. Dies minimiert das Risiko von Komplikationen und sorgt für ein zufriedenstellendes ästhetisches Ergebnis.
Effiziente Hautpflege nach der Entfernung
Nach der Entfernung von Stielwarzen ist eine sorgfältige Hautpflege entscheidend, um die Heilung zu fördern und Reizungen zu minimieren. Eine passende Hautpflegeroutine kann dabei helfen, eine schnelle Heilung und Verbesserung des Hautbildes zu erzielen.
Wundpflege und Schutz
Die behandelte Stelle sollte sauber und trocken gehalten werden. Es ist empfehlenswert, die Haut vorsichtig mit einer milden Reinigungspflege, wie dem Eucerin pH5 Seifenfreies Waschstück, und lauwarmem Wasser zu waschen. Das Reiben der Wunde kann zu erneuten Irritationen führen und sollte vermieden werden.
Um die Wunde vor Schmutz und Reibung zu schützen, sollte sie anschließend mit einem sterilen Pflaster oder Verband abgedeckt werden. Dieser sollte regelmäßig gewechselt werden, um eine saubere Heilungsumgebung zu gewährleisten. Auch die direkte Sonneneinstrahlung auf die behandelte Stelle sollte vermieden werden. Das tägliche und korrekte Auftragen eines geeigneten Sonnenschutzes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF), wie der Eucerin Sensitive Protect Body Sun Lotion Extra Light LSF 50+, schützt die Haut vor UV-Strahlen und minimiert die Narbenbildung.
Um trockene Haut zu vermeiden und sie weich und geschmeidig zu halten, sollte zweimal täglich eine passende feuchtigkeitsspendende Pflege auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. Produkte wie die Eucerin UreaRepair 10% Urea Intensive Feuchtigkeitslotion sind besonders effektiv, da sie die Hautbarriere schützen und die Heilung fördern können.
Nach dem Entfernen einer Stielwarze und einer vollständigen Heilung der Wunde können kleinere Narben oder Hyperpigmentierungen zurückbleiben, die durch bestimmte Produkte minimiert werden können. Die Eucerin Anti-Pigment Produkte bieten eine breite Auswahl an Pflegeprodukten, die den Wirkstoff Thiamidol® enthalten. Dieser wurde expliziert für die Anwendung zur Reduzierung von Pigmentflecken entwickelt und mindert diese effektiv. Das Eucerin Anti-Pigment Dual Serum kann dazu beitragen, Narben zu glätten und die Hautstruktur zu verbessern. Durch das Einmassieren dieser Produkte wird zusätzlich die Durchblutung gefördert und das Narbengewebe wird weicher.
Diese Schritte sollten regelmäßig durchgeführt werden, um eine optimale Heilung und Hautpflege nach der Entfernung von Stielwarzen zu gewährleisten. Um eine Pflege für deine individuellen Bedürfnisse zu finden, ist es ratsam, Rücksprache mit deinem Dermatologen oder deiner Dermatologin zu halten.