Windeldermatitis, auch als Windelausschlag bekannt, ist ein häufiges Hautproblem bei Säuglingen und Kleinkindern. Es kann jedoch auch Erwachsene betreffen, insbesondere ältere Menschen oder Personen mit Inkontinenzproblemen. Hier erläutern wir, woran der Windelausschlag erkennbar ist sowie welche Ursachen dahinterstecken. Wir geben praktische Tipps und erklären, welche Möglichkeiten bestehen, um die Windeldermatitis zu behandeln und so schnelle Linderung zu verschaffen.
Was ist Windeldermatitis?
Bei Windeldermatitis handelt es sich um eine Reizung bzw. eine entzündliche Hauterkrankung im Windelbereich. Zuerst liegt eine kumulative Wirkung verschiedener Faktoren vor, wie z. B. einer verlängerten Kontaktzeit von Stuhl und Urin. Zudem enthalten die Ausscheidungen Enzyme, die die Haut schädigen. Das feuchtwarme Milieu rund um den Po sowie das Reiben der Windel reizt die empfindliche Haut zusätzlich und es kommt zu Rötungen und Entzündungen. Die Reibung und Okklusion durch die Windel kann sich zu einem Befall mit dem Pilz Candita entwickeln, was ein sekundäres Phänomen der Windeldermatits darstellt. Dann spricht man von Windelsoor bzw. Windelpilz. Von einem Windelausschlag sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder betroffen, es können jedoch auch unter Inkontinenz leidende Erwachsene und demente Menschen erkranken.
Windeldermatitis vs. Windelsoor – was ist der Unterschied?
Während es sich bei der Windeldermatitis zunächst einmal um eine Reizung oder Entzündung der Haut im Windelbereich handelt, spricht man erst von Windelsoor, wenn es zu einem Pilzbefall gekommen ist. Die bereits durch den Windelausschlag gereizte, wunde Haut erleichtert es dem Hefepilz Candida albicans den Schutzmantel der Haut zu durchdringen und einen Pilzbefall auszulösen.
Was sind typische Symptome einer Windeldermatitis?
Die Symptome einer Windeldermatitis können von leichter Rötung bis hin zu schweren Hautausschlägen variieren. Zu den typischen Anzeichen zählen:
1. Rote und entzündete Haut im Windelbereich, u. a. im Gesäß und in den Falten der Leisten. Die Rötungen können leicht bis intensiv ausgeprägt sein. Je intensiver der Ausschlag, desto verbreiteter ist er am Körper und kann über den Windelbereich hinausgehen.
2. Windeldermatitis kann in Form von Pickelchen, Bläschen oder Pusteln auftreten, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sein können, die Juckreiz auslösen kann. In der Folge versucht das Baby sich dort zu reiben bzw. zu kratzen.
3. Windelausschlag kann bei einem Baby zudem Schmerzen oder Unbehagen auslösen, wodurch es viel weint oder unruhig wirkt – Windelwechseln kann mit Schmerzen verbunden sein und es kann auch zu Appetitlosigkeit kommen.
4. Der betroffene Windelbereich kann angeschwollen sein und sich warm anfühlen. Zusätzlich zur Windeldermatitis kann leichtes Fieber auftreten.
5. Die entzündete Haut kann unter Umständen weiter austrocknen und so rissig oder schuppig erscheinen.
Windeldermatitis: Ursachen für die Entzündung
Verursacht wird der Windelausschlag u. a. durch den direkten Hautkontakt zur feuchten Windel. Wenngleich Windeln heutzutage viel Feuchtigkeit aufnehmen, lässt sich eine angefeuchtete Oberfläche dennoch nicht vermeiden. Die noch nicht vollständig ausgeprägte Hautbarriere des Babys wird dadurch gereizt und so sehr strapaziert, dass es zu Hautirritationen kommt.
Die Windeldermatitis kann darüber hinaus noch weitere Ursachen haben, wie z. B.:
- Ein säurehaltiger Stuhl kann zu erhöhten Reizungen der zarten Haut führen.
- Manche Babys haben von Natur aus eine empfindlichere Haut und sind daher anfälliger für Reizungen und Entzündungen.
- Feuchttücher, Windeln, Hautpflegeprodukte oder auch Nahrungsmittel können aus Inhaltsstoffen bestehen, die bei Betroffenen eine allergische Reaktion hervorrufen können. Diese Hautreizungen und Allergien können schließlich zu Windelausschlag führen.
Maßnahmen zur Behandlung von Windeldermatitis
In der Regel fällt Eltern bzw. Betreuungspersonen der Windelausschlag sofort auf. Um eine schnellstmögliche Heilung gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass umgehend eine ärztliche Begutachtung erfolgt. Wurde eine Windeldermatitis durch medizinisches Personal diagnostiziert, ist eine Behandlung zur Linderung und Heilung des Windelbereiches notwendig. Idealerweise wechseln Eltern häufig die Windel ihres Babys, um die betroffenen Stellen so trocken wie möglich zu halten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Haut immer gründlich zu reinigen. Nutze dafür am besten Feuchttücher, welche frei von Duftstoffen sind und einen hautphysiologischen pH-Wert aufweisen. Eine sanfte Reinigung, die den Juckreiz lindern und weiteres Austrocknen der Haut verhindern kann, ist das AtopiControl Dusch- und Badeöl – eine rückfettende, intensive Pflege mit über 60 % natürlichen Ölen. Das Öl ist zudem frei von Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen, um das Risiko von Hautirritationen zu verringern.
Eine Windeldermatitis wird am besten mit einer Salbe behandelt, welche den Heilungsprozess der entzündeten Haut unterstützt. Eine solche Salbe sollte in Absprache mit dem behandelnden medizinischen Personal angewendet werden. Für die strapazierte Haut im Windelbereich kannst du die Aquaphor Protect & Repair Salbe von Eucerin nutzen, da sie die Hautregeneration beschleunigt. Die Salbe beruhigt trockene und irritierte Hautstellen und ist für Babys und empfindliche Haut geeignet. Die atmungsaktive Salbe erstellt eine verlässliche Schutzschicht, vermeidet gleichzeitig Feuchtigkeitsansammlung auf der Haut und begünstigt so eine ideale Regeneration der Haut.
Eine weitere Möglichkeit, die Windeldermatitis zu behandeln, ist eine Veränderung in der Ernährung oder ggf. der Umgebung. Denn beides kann Ursache für den Windelausschlag sein. Zudem erweist es sich oft als hilfreich, dem Baby Pausen von Windeln zu gönnen und so die empfindliche Haut zu schonen. Sollte der Ausschlag im Windelbereich nicht weggehen, ist es weiterhin ratsam, ärztlichen Rat aufzusuchen.
Die besten Methoden zur Vorbeugung von Windeldermatitis
Windelausschlag ist eine häufige Hautirritation bei Babys. Um ein Windelekzem vorzubeugen, gibt es einige Tipps, die Eltern umsetzen können:
- Häufiges Windelwechseln – idealerweise sofort, wenn die Windel nass ist. Achte zudem darauf, dass die frische Windel weder zu eng noch zu locker sitzt. Denn dadurch kann die Luft besser zirkulieren.
- Sorgfältiges Reinigen des Windelbereichs – besonders nach dem Stuhlgang. Achte darauf, dass der Bereich vollständig getrocknet ist, bevor die frische Windel angelegt wird.
- Hautfreundliche Produkte nutzen, die frei von Duftstoffen sind.
- Die Haut atmen lassen, indem das Baby eine Zeit keine Windel trägt – stattdessen eine wasserdichte Unterlage bzw. ein weiches Handtuch unterlegen.
Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto
Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.