Nahaufnahme einer geröteten Haut im Gesicht, durch das Flush-Syndrom. Die Haut ist sichtbar irritiert und zeigt erweiterte Poren sowie eine feuchte Oberfläche, durch die Hitzewallungen.

Plötzliche Rötungen und Hitze: Was das Flush-Syndrom bedeuten kann

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Flush ist meist harmlos, kann aber auch ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen wie Schilddrüsenprobleme, Rosazea oder Tumore sein.
  • Typische Auslöser sind überwältigende Emotionen, Hitze, bestimmte Lebensmittel oder Medikamente.
  • Wer unter einem Flush leidet, braucht eine beruhigende Pflege ohne Alkohol und Duftstoffe, damit die empfindliche Haut nicht weiter gereizt wird.

Was ist das Flush-Syndrom?

Das Flush-Syndrom zeigt sich durch ein Erythem, also die plötzlich auftretende Rötung der Haut. Diese wird begleitet von einem Wärmegefühl und manchmal auch abruptem Schwitzen. Die Rötung zeigt sich eher kleinflächig und punktuell. Bei vielen Betroffenen tritt sie in emotional oder körperlich anstrengenden Situationen auf. Deshalb werden die Hautveränderungen umgangssprachlich auch als „hektische Flecken“ bezeichnet.

Warum entsteht ein Flush im Gesicht?

Nahaufname einer jungen Frau mit roten Haaren. Ihr Gesicht zeigt die stark gerötete Wangen, typisch für einen Flush im Gesicht.
Rote Wangen sind typisch für das Flush-Syndrom.

Die roten Flecken entstehen durch eine spontane Erweiterung der Gefäße. Diese werden besser durchblutet, wodurch die Haut gerötet erscheint. Am häufigsten zeigt sich ein Flush im Gesicht, zum Beispiel an den Wangen, weil dort die gesteigerte Durchblutung der feinen Äderchen besonders gut zu erkennen ist. Auch der Hals oder die Brust- und Bauchregion können betroffen sein.

Was löst einen Flush aus?

In den meisten Fällen ist ein Flush harmlos. Er kann etwa durch starke Emotionen, einen deutlichen Temperaturwechsel oder scharfe oder schwerer verträgliche Nahrungsbestandteile, wie Glutamat, Tyramin (Käse) oder Histamin (Rotwein), ausgelöst werden. Auch eine generelle Unverträglichkeit von Alkohol zum Beispiel kann die roten Wangen hervorrufen. Allerdings können die Hautveränderungen auch einen Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung geben. Daher ist es bei plötzlichem Auftreten oder begleitenden Symptomen wie Bluthochdruck, Fieber oder Erbrechen sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen.

Hektische Flecken bei Aufregung

Besonders während herausfordernder Situationen wie einer Prüfung oder einem Vortrag erleben viele Menschen einen Flush mit knallroten Wangen und einem innerlichen Hitzegefühl. Stress, Nervosität, Scham, aber auch eine positive Aufregung sind klassische Auslöser für das Flush-Syndrom. Das ist eine ganz normale Reaktion des vegetativen Nervensystems, das auf Stressreize mit einer verbesserten Durchblutung reagiert. Unter der dünnen Gesichtshaut zeigt sich diese besonders schnell und es kommt zu dem typischen, fleckigen Stressausschlag. In der Regel verschwindet dieser auch genauso schnell wie er gekommen ist, nämlich sobald die Entspannung einsetzt. Eine Behandlung der hektischen Flecken ist nicht nötig.

Flush-Syndrom durch Medikamente

Eine Person hält eine weiße Tablette in der Hand und ein Glas Wasser in der anderen. Manche Medikamente können als Nebenwirkung einen Flush auslösen.
Das Flush-Syndrom kann als Reaktion auf bestimmte Medikamente auftreten.
Die Einnahme einiger Medikamente kann einen Flush begünstigen. Darunter Niacin, das bei Störungen des Fettstoffwechsels eingesetzt wird, sowie blutdruckerhöhende Mittel und einzelne Antidepressiva. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, kann in der Packungsbeilage nachlesen, ob die roten Hautveränderungen eine mögliche Nebenwirkung sein können. Ist das der Fall, müssen die Flecken nicht weiter behandelt werden und verschwinden in der Regel von selbst wieder, wenn die Medikamentengabe beendet wird. Wer sich dennoch unwohl fühlt, kann ärztlich abklären lassen, ob der Umstieg auf ein Alternativ-Medikament möglich ist, bei dem diese Begleiterscheinung nicht unter den Nebenwirkungen aufgeführt wird.

Der Flush in den Wechseljahren

Bei vielen Frauen wird der Flush im Gesicht in den Wechseljahren zum täglichen Begleiter. Zwischen 50 und 85 Prozent haben mit Hitzewallungen, dem sogenannten perimenopausalen Flush, zu kämpfen, der sich in kurzen, wiederkehrenden Episoden von wenigen Minuten äußert1. Begleitet wird er von starkem Schwitzen, bei einigen Betroffenen folgt auf die Hitze ein regelrechtes Frösteln. Welche Ursachen hinter den starken Hitzewallungen in den Wechseljahren steckten, ist noch nicht ausreichend erforscht. Vermutet wird eine Fehlregulation der Körpertemperatur durch die verminderte Produktion von Östrogen und Progesteron.

Eine Hormonersatztherapie, die den Mangel ausgleichen soll, kann die Beschwerden lindern. Dies sollte allerdings sorgfältig abgewogen werden und nur in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen. Die Einnahme entsprechender Präparate kann auf Dauer das Risiko für einige Krebserkrankungen wie Gebärmutter- oder Brustkrebs erhöhen.

Krankhafte Ursachen für das Flush-Syndrom

Obwohl viele Ursachen für einen Flush harmlos sind, kann ein plötzliches Auftreten in seltenen Fällen auch auf eine Erkrankung hinweisen. Bei begleitenden Symptomen sollte ein ärztlicher Rat eingeholt werden.

Flush bei Rosazea

Hauterkrankungen wie Rosazea gehen häufig mit dem Flush-Syndrom einher. Die ohnehin überempfindliche Haut reagiert auf die für die Krankheit typischen Trigger mit einer heftigen Rötung im Gesicht und Hitzewallungen. UV-Strahlung, Hitze oder der Konsum von Alkohol sind dabei besonders oft die Auslöser.

Die Schilddrüse als Auslöser für das Flush-Syndrom

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist ein Flush ein ernsthaftes Warnsignal. Bei einer unbehandelten Überfunktion können die Flecken zusammen mit Hitzewallungen und weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Kreislaufversagen auf eine sogenannte thyreotoxische Krise hindeuten. Diese ist immer ein Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Geht der Flush mit einem oder mehrerer dieser Begleiterscheinungen einher, solltest du sofort ein Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Flush-Syndrom bei Bluthochdruck

Menschen mit erhöhtem Blutdruck haben oft mit den typischen hektischen Flecken und Hitzewallungen zu kämpfen. Diese entstehen zum Beispiel als Nebenwirkung blutdrucksenkender Medikamente, wie Kalziumantagonisten oder Beta-Blockern. Die Medikamente abzusetzen, um einen Flush zu vermeiden, ist allerdings keine Alternative. Auf Dauer schädigt hoher Blutdruck die Gesundheit und kann zu Durchblutungsstörungen am Herzen, in den Beinen oder der Netzhaut führen.

Tumore als Ursache für den Flush

Das Flush-Syndrom kann auch als Begleiterscheinung einiger Tumore auftreten, darunter das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC), das Pankreaskarzinom oder das Phäochromozytom, ein Tumor im Nebennierenmark. Durch das Ungleichgewicht bei der Hormonproduktion kann es zu Bluthochdruck und den charakteristischen Symptomen mit roten Wangen und Hitzewallungen kommen. 

Wenn das Flush-Syndrom ohne ersichtlichen Grund oder gemeinsam mit einem oder mehreren der genannten Begleitsymptome auftritt, suche bitte immer ärztlichen Rat.

Kann ich einen Flush vermeiden?

Eine Frau mittleren Alters liegt vor einem Ventilator und hat ein Handtuch über das Dekolleté gelegt, um ihren Flush zu lindern.
Kühle Luft kann helfen, die Hitze bei einem Flush zu regulieren.

Je nach zu Grunde liegendem Krankheitsbild kann es schwer sein, die hektischen Flecken zu vermeiden, denn in den meisten Fällen sind sie lediglich eine Begleiterscheinung. Gerade bei Hauterkrankungen wie Rosazea hilft es nur, mögliche Auslöser so gut es geht zu meiden und die empfindliche Haut zu beruhigen. Treten die Hautrötungen und Hitzewallungen regelmäßig auf, hilft es vielen Betroffenen, einen kleinen Ventilator mit dabeizuhaben, um sich kurzfristig abzukühlen. Bei einem Flush zu Hause kann ein kühles Tuch im Nacken oder ein leicht feuchtes Handtuch auf dem Dekolleté Erleichterung bringen.

Wer die Hautirritationen lieber verbergen möchte, kann ein für empfindliche Haut geeignetes Make-Up auftragen. Auch eine grünstichige Tagespflege, wie die Anti-Rötungen Kaschierende Tagespflege mit LSF 25  kann helfen um die geröteten Hautpartien zu verdecken, ohne dabei ein schweres, maskenhaftes Gefühl auf der Haut zu hinterlassen. Die grünen Pigmente in der Creme gleichen die rote Gesichtsfarbe aus und sorgen so für ein ebenmäßigeres Hautbild.

Die richtige Hautpflege bei einem Flush im Gesicht

Gerade bei stressbedingten, hektischen Flecken durch Aufregung ist es wichtig die sensible Haut bestmöglich zu unterstützen. Denn durch psychische Belastung kann auf Dauer die Hautbarriere geschädigt werden und die natürliche Talgproduktion aus dem Gleichgewicht geraten. Damit die berühmten Stresspickel erst gar nicht entstehen ist die tägliche Reinigung mit sanften Produkten wie der Ultra Sensitive Reinigungslotion sinnvoll. Verschmutzungen, Make-Up und überschüssiger Talg werden sorgfältig entfernt. Gleichzeitig beruhigt die Lotion Irritationen und Rötungen und macht die Hautbarriere widerstandsfähiger.

 

Auch eine geeignete Pflegecreme gegen Rötungen ist sinnvoll, wie die Anti-Rötungen Beruhigende Pflege. Diese reduziert die roten Flecken, beruhigt die Haut und lindert Hautirritationen sofort. Dank der Formel ohne Alkohol oder Duftstoffe ist sie auch zur Pflege bei Rosazea sehr gut geeignet.

Auf aggressive Mittel oder solche mit Duftstoffen oder Alkohol zu verzichten, ist bei einem Flush besonders wichtig. Diese können die empfindliche Haut zusätzlich reizen. Sanfte, feuchtigkeitsspendende Reinigungsprodukte sind die beste Wahl und verhindern, dass die Haut weiter austrocknet.

¹Trautmann, Axel et al.: Allergologie in Klinik und Praxis, Thieme Verlag 2018, S. 500 ff.

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