Frau betrachtet Rötung der Nase im Spiegel

Rosacea auf der Nase (Rhinophym)

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Was ist ein Rhinophym?

Ein Rhinophym ist die häufigste Form des Subtyp III der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Rosacea (auch Rosazea). Die Nase selbst und die Talgdrüsen der Nasenhaut verdicken sich bei dieser Variante, weshalb das Rhinophym umgangssprachlich oft auch als „Knollennase“ oder „Kartoffelnase“ bezeichnet wird. Deswegen ist eine fortgeschrittene Rosacea auf der Nase für Betroffene zusätzlich zu den körperlichen Symptomen meist auch psychisch extrem belastend. Zudem kommt es immer wieder zu Vorverurteilungen erkrankter Personen, denn die Rötung der Nase wird von Menschen, die nicht mit Rosacea vertraut sind, fälschlicherweise mit exzessivem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Dann fällt auch mal der diffamierende Ausdruck „Säufernase“. Für die Betroffenen (bei Rhinophymen sind es überwiegend ältere Männer) verschlimmern diese Assoziationen die mentale Verfassung natürlich noch einmal mehr.

Dabei ist ein Rhinophym die Folge einer über lange Zeit falsch oder nicht behandelten Rosacea, die jedoch mit der richtigen Behandlung wieder unter Kontrolle gebracht werden kann. Schon bei ersten Anzeichen einer entstehenden Rosacea solltest du dermatologischen Rat suchen, um die Erkrankung so früh wie möglich behandeln und damit eine Ausbreitung und Verschlimmerung verhindern zu können. Denn die Knollennase bzw. der Subtyp III ist nicht der einzige, der bei Rosacea entstehen kann. Je nach Symptomatik unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Stufen und Subtypen, die unterschiedliche medizinische Maßnahmen erfordern.

Rosacea-Vorstufe (Couperose)

Bei einer sich entwickelnden Rosacea-Erkrankung ist zunächst die Vorstufe (auch Rosacea-Diathese oder Couperose) zu beobachten: Nase, Stirn und Wangen sind immer wieder für kurze Zeit stark gerötet; man spricht hierbei von Flushs. Die tägliche Verwendung einer hautberuhigende Creme lindert Rötungen.

Subtyp I

Im Subtyp I (auch Rosacea erythematotelangiectatica) zeigen sich dauerhaft bestehende Flushs im Gesicht. Außerdem kommt es bereits zu ersten erweiterten Äderchen (sogenannte Teleangiektasien). Auch hier können spezielle Pflegecremes einen Erfolg erzielen und Rötungen an Nase, Wangen und Stirn sowie Überempfindlichkeit reduzieren.

Subtyp II

Der Subtyp II ist auch unter dem Namen Rosacea papulopustulosa bekannt. Hier ist schon eine deutliche und dauerhafte Rötung der Nase und der Wangen zu sehen, zu den erweiterten Äderchen kommen noch Papeln und Pusteln hinzu. Wenn du eine Rosacea im Subtyp II bei dir vermutest, solltest du dringend dermatologischen Rat suchen. Spätestens in diesem Stadium wird meist schon eine Behandlung mithilfe von medizinischen Salben verordnet. Unterstützend können eine sanfte Reinigungslotion und eine pflegende Creme Rötungen und Hautirritationen mindern.

Bei Rosacea auf der Nase im Subtyp III kann nur noch eine medizinische Behandlung helfen. Natürlich ist weiterhin eine Hautpflege mit geeigneten Produkten notwendig, um die Haut möglichst nicht zu reizen.

Symptome von Rosacea auf der Nase im Subtyp III

Rosacea auf der Nase
Im Subtyp III ist die Nase von Rosacea betroffen, es entstehen knotige Wucherungen. Oft wird dieses Phänomen als Kartoffel- oder Knollennase bezeichnet.

Wenn dir bereits bekannt ist, dass du unter Rosacea leidest, kannst du auf die typischen Symptome achten und dabei beobachten, ob sich bei dir eine rote Nase entwickelt und rote Äderchen, akneähnliche Pusteln oder Wucherungen von Bindegewebe und Talgdrüsen auf der Nase auftreten. Diese Haut- und Drüsenwucherungen sind eindeutige Anzeichen für ein sich bildendes Rhinophym und werden in der Dermatologie als Hyperplasie bezeichnet. Die hügelartig erhabenen Hautareale weisen knotige Verdickungen auf. Mit Voranschreiten der Erkrankung werden diese immer ausgeprägter und zahlreicher.

Wie entsteht ein Rhinophym? – Ursache

Eine konkrete Ursache für die Entstehung eines Rhinophyms konnte noch nicht eindeutig festgestellt werden. Sicher ist nur, dass es sich dabei um ein schon weit fortgeschrittenes Stadium der Rosacea handelt. Denn im Anfangsstadium ist Rosacea an der Nase eher selten. Erst, wenn Wangen und Nase schon die typischen roten Pusteln und Papeln zeigen und sich Verdickungen bilden, spricht man vom Rhinophym als Subtyp III der Rosacea. Die Ursache dafür, dass eine bestehende Rosacea sich überhaupt bis hin zu einem Rhinophym entwickelt, ist allerdings in vielen Fällen auf eine unzureichende oder falsche Behandlung (auch aufgrund von zu späten oder Fehldiagnosen) zurückzuführen. Wenn Betroffene sich nicht rechtzeitig dermatologisch behandeln lassen, Triggerfaktoren nicht erkennen und/oder ungeeignete Pflegeprodukte verwenden, kann das den Fortschritt der Erkrankung beschleunigen.

Die Ursachen für Rosacea selbst sind ebenfalls nicht abschließend erforscht. Jedoch scheint die Erkrankung genetisch veranlagt und eine Überreaktion des Immunsystems zu sein – zum Beispiel auf die normalerweise völlig harmlose Haarbalgmilbe. Der Ausbruch und die Entwicklung der Entzündung in fortgeschrittene Stadien ist mit hoher Wahrscheinlichkeit an diese Immunreaktion und bestimmte Triggerfaktoren gekoppelt, darunter:

  • UV-Strahlung
  • Umweltfaktoren wie Hitze, Kälte, Wind, Luftverschmutzung und Pollen
  • Psychische Belastung, z. B. durch Stress
  • Bakterielle Infektionen Physikalische Reize, z. B. durch Reibung oder Druck
  • Chemische Einflüsse wie Duftstoffe in Waschmitteln und Kosmetika. Hier sollte vor allem auf Peelings, durchblutungsfördernde und adstringierende (zusammenziehende bzw. straffende) Inhaltsstoffe verzichtet werden.
  • äußerlich angewendete Arzneimittel (z. B. kortisonhaltige Salben)
  • Alkohol
  • Nikotin
  • scharfe und stark gewürzte Speisen

Viele dieser Faktoren erhöhen die Durchblutung, was bei einer bestehenden Rosacea Rötungen und langfristig die Erweiterung von Äderchen in der Haut hervorrufen kann. Trigger sind von Person zu Person unterschiedlich. Um herauszufinden, was deine Rosacea verstärkt, und so möglicherweise einer Verschlechterung des Zustands und der Entwicklung hin zum Rhinophym vorzubeugen, kannst du ein Rosacea-Tagebuch führen. Hier dokumentierst du, wann Symptome verstärkt auftreten. So kannst du herausfinden, welche Trigger sich negativ auf deinen Hautzustand auswirken.

Wie kann ich Rosacea an der Nase behandeln?

Bei einer ausgewachsenen Knollennase ist die Behandlung nur noch mit äußerlich angewendeten Arzneimitteln oder medizinischen Eingriffen möglich. Mehr dazu erfährst du weiter unten. Um jedoch die Symptome einer beginnenden Rosacea an der Nase zu behandeln, kannst du mit einer passenden Pflege die Haut beruhigen und Rötungen auf der Nase und an den Wangen mindern. Achte darauf, nur Reinigungs- und Pflegeprodukte zu verwenden, die weder parfümiert sind noch reizende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Alkohol enthalten. Stattdessen verwendest du am besten nur medizinische Hautpflege, die auf die Bedürfnisse von zu Rötungen neigender Gesichtshaut abgestimmt sind. Genau solche Produkte findest du in der Eucerin Ultra-Sensitive und Anti-Rötungen Serie für sehr empfindliche Haut. Die Pflegelinie wurde speziell für überempfindliche Gesichtshaut, die sich schnell rötet, entwickelt und hilft bei Rosacea auf der Nase, die Symptome zu lindern.

Mit der Ultra Sensitive Reinigungslotion befreist du die Haut sanft und gründlich von Talg und Schmutzpartikeln, ohne sie zu reizen. Der innovative Wirkstoff SymSitive* beruhigt irritierte und empfindliche Gesichtshaut sofort und langanhaltend und verleiht ihr mehr Widerstandskraft. Die Anti-Rötungen Beruhigende Pflege reduziert Rötungen und rote Flecken und ist dank ihrer milden Formel auch bei Rosacea geeignet. Um Rötungen der Nase und Wangen zu kaschieren, eignet sich die Anti-Rötungen Kaschierende Pflege LSF 25.

*eingetragenes Warenzeichen der Symrise AG, Germany

Frau trinkt Wasser aus einem Glas
Mit einer gesunden Lebensweise können Entzündungen reduziert werden.
Verwende nach dem Duschen ein weiches Handtuch und tupfe damit deine Haut trocken, um sie nicht zu reizen.

Neben einer gewissenhaften Hautpflege mit den passenden Produkten kannst du auch mit ein paar kleinen Anpassungen deiner Lebensweise dafür sorgen, dass vorhandene Symptome von Rosacea auf der Nase sich nicht verstärken und sich dein Hautzustand stabilisiert.

  • Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Spurenelementen.
  • Trinke täglich ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees.
  • Meide direkte Sonne, vor allem bei einem hohen UV-Index, und künstliches UV-Licht (z. B. Sonnenstudio).
  • Versuche, deinen Alltag so zu gestalten, dass du Zeit für bewusste Entspannung findest (z. B. mit Meditation).
  • Verzichte möglichst auf Alkohol, Nikotin und scharfe Speisen.
  • Statt lange und heiß, solltest du nur lauwarm und kurz duschen und deine Haut anschließend mit einem weichen Handtuch vorsichtig trockentupfen.
  • Vermeide aggressive Reinigungs- und Waschmittel und greife stattdessen zu Alternativen, die keine reizenden Inhaltsstoffe enthalten.

 

Ist deine Rosacea an der Nase bereits so weit fortgeschritten, dass sich eine Knollennase gebildet hat, kannst du unterschiedliche Methoden zur Behandlung in Anspruch nehmen. Lasse dich dazu am besten in einer dermatologischen Praxis beraten.

Rhinophym behandeln mit Cremes gegen Rosacea

Je nach Stadium eines Rhinophyms werden entweder wirkstoffhaltige, ärztlich zu verordnende Cremes, Salben und Tabletten (z. B. mit dem Wirkstoff Isotretinoin) angewendet oder eine dermatologisch-kosmetischen Behandlung (z. B. Dermabrasion, Lasertherapie oder Kryotherapie) durchgeführt. Arzneiliche Cremes, die Rosacea-Symptome wie Hautirritationen, Rötungen und das Auftreten von Knötchen reduzieren können, sind eine gute Möglichkeit, Rosacea auf der Nase so zu behandeln, dass ein Rhinophym im Stadium I zurückgeht. Meist werden topische (äußerlich anzuwendende) Arzneimittel verschrieben, die mindestens einen der folgenden Wirkstoffe enthalten:

Azelainsäure

Salben und Gels mit Azelainsäure wirken keratolytisch (hornlösend) und entzündungshemmend und können ein Rhinophym behandeln, das noch nicht stark ausgeprägt ist. Oft kommen Präparate mit diesem Wirkstoff auch bei schwerer Akne zum Einsatz. Die Anwendung erfolgt über einen Zeitraum von mehreren Monaten zweimal täglich (morgens und abends) nach der Reinigung des Gesichts. Trage eine dünne Schicht auf die Rötung an Nase und Wangen auf und massiere sie vorsichtig in die Haut ein. Spare dabei immer die Augenpartie aus und achte auch darauf, dass die Creme nicht an deine Schleimhäute gerät. Bei Kontakt mit den Augen oder Schleimhäuten diese sofort vorsichtig mit klarem Wasser ausspülen.

Da das Arzneimittel die Haut sonnenempfindlich macht, solltest du während der Behandlung direktes Sonnenlicht nach Möglichkeit meiden. Im Sommer solltest du vor dem Verlassen des Hauses eine geeignete Sonnencreme – zum Beispiel die Sun Allergy Protect Sun Gel-Creme LSF 50+ von Eucerin – verwenden. Bei bewölktem Himmel und zwischen Herbst und Frühjahr ist die Eucerin Anti-Rötungen Kaschierende Tagespflege LSF 25 eine gute Alternative mit integriertem Sonnenschutz.

Ivermectin

Auch Cremes mit Ivermectin wirken entzündungshemmend. Zudem tötet das Mittel Haarbalgmilben ab, die im Zusammenhang mit Rosacea stehen. Die Behandlung erfolgt ebenfalls über mehrere Monate, muss aber nur einmal täglich auf das gereinigte Gesicht aufgetragen werden. Sobald die Creme eingezogen ist, kannst du eine milde Gesichtscreme wie die Eucerin Anti-Rötungen Beruhigende Pflege auftragen.

Metronidazol

Bei Metronidazol handelt es sich genau genommen um ein äußerlich anwendbares Antibiotikum. Es wird häufig bei Rosacea auf der Nase, die sich zu einem Rhinophym entwickelt, verschrieben. Die Creme sollte ein- bis zweimal täglich und nach der Reinigung des Gesichts auf die betroffenen Stellen aufgebracht werden. Vermeide, dass die Creme an die Augen oder die Schleimhäute gelangt. Auch hier solltest du während der Behandlung direkte Sonne meiden und auch bei bewölktem Himmel immer einen geeigneten Sonnenschutz auftragen.

Tetracyclin

Sowohl äußerlich anwendbare als auch oral einzunehmende Präparate mit dem Stoff Tetracyclin werden oft bei einem (ausgeprägten) Rhinophym mit Bindegewebs- und Talgdrüsenwucherungen verschrieben. Bei Tetracyclin handelt es sich ebenfalls um ein antibiotisches Mittel, das z. B. auch bei der Behandlung schwerer Akne zum Einsatz kommt. In Bezug auf Sonnenschutz gilt hier das Gleiche wie bei den zuvor genannten photosensibilisierenden Wirkstoffen.

Isotretinoin

Isotretinoin gehört zu den Retinoiden und wird überwiegend systemisch angewendet. Es wirkt schon in niedriger Dosierung bei wiederkehrenden Rhinophymen und schwer zu behandelnder, anderen Arzneimitteln gegenüber bereits resistenter Rosazea an Nase und Wangen entzündungshemmend. Jedoch hat Isotretinoin aktuellen Erkenntnissen zufolge keinen Effekt auf die Rötung der Haut und erweiterte Äderchen.

Kann man Rosacea an der Nase lasern lassen?

Ja, auch die Behandlung mit Laser kommt bei einem Rhinophym, vor allem in den Stadien II und III, infrage. Wenn die Hautwucherungen schon so sehr ausgeprägt sind, dass die Nase zur Knollennase verdickt ist, sind Behandlungen durch Lasertherapie oder im Zuge einer OP möglich. Dabei werden Verdickungen des Gewebes und Rötungen der Nase entweder mittels Laser reduziert oder das überschüssige Bindegewebe durch einen operativen Eingriff entfernt.

Weitere dermokosmetische Methoden zum Behandeln von Rhinophymen in Stadium II und III sind die Dermabrasion, bei der die oberste Hautschicht (die Hornschicht) mechanisch abgeschliffen wird, und die Kryotherapie (Vereisung). All diese Methoden können ein sehr gutes kosmetisches Ergebnis erzielen und sich positiv auf die Lebensqualität Betroffener auswirken. Lasse dich vor einem entsprechenden Eingriff jedoch ärztlich beraten und bedenke immer die Risiken, die eine invasive Behandlung mit sich bringt.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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