Überempfindliche Haut – oder sehr empfindliche Haut – wird häufig beklagt und ist meistens ein unangenehmes Hauterleben ohne sichtbare Anzeichen, d.h. dass nur der Betroffene die Anzeichen, wie z. B. Brennen, Jucken oder Stechen wahrnimmt. Überempfindliche Haut kann aber auch mit sichtbaren Anzeichen (trockene Haut, Reizungen, Ekzeme, Pickel, Rötungen, Abschuppung) verbunden sein, dabei gilt der Hautrötung besondere Aufmerksamkeit, um eine sich entwickelnde Rosazea auszuschließen bzw. rechtzeitig zu behandeln.
Anzeichen
Überempfindliche Haut – was bedeutet das?
Unter überempfindlicher Haut versteht man eine Haut, die auf verschiedene, unterschiedlich aggressive Faktoren, die bei normaler Haut unproblematisch sind, übermäßig stark reagiert. Bei der schwereren und häufigeren Version empfindlicher Haut, der überempfindlichen Haut, sind ein unangenehmes Hautgefühl und sichtbare Reaktionen typisch, die bei Kontakt mit normalerweise harmlosen inneren oder äußeren Stressfaktoren wie Extremtemperaturen, Chemikalien oder UV-Strahlen auftreten. Die Empfindungen und ihre Stärke sind individuell verschieden und können eine Diagnose erschweren.
Bei den Betroffenen treten in der Regel drei häufige Anzeichen auf: eine gestörte Hautbarriere, sehr schnell reizbare Nervenfasern in der Epidermis und Rötungen, die häufig durch Entzündungen entstehen. Zusammen werden diese als die Trias überempfindlicher Haut bezeichnet.
Die gestörte Hautbarriere führt zu verstärktem Wasserverlust über die Haut, die dadurch leichter zu Irritationen neigt.
Die übermäßig reizbaren Nervenfasern in der Epidermis reagieren schneller und viel stärker als bei normaler Haut. Daraufhin lösen die Nervenfasern unangenehme Hautgefühle aus, die unter anderem als stechende, brennende oder spannende Gesichts- oder Kopfhaut beschrieben werden und nicht sichtbar sind.
Auch bei einer trockenen Haut oder bei einer Akne während einer Behandlung kann eine empfindliche bis überempfindliche Haut beobachtet werden. Tritt eine Hautrötung bei einer empfindlichen bis überempfindlichen Haut auf, so ist eine Couperose bzw. Rosazea auszuschließen.
Auch wenn trockene Haut oder Akne infolge überempfindlicher Haut auftreten können, gilt solche Haut nicht als überempfindlich, es sei denn, es treten unangenehme Hautgefühle auf. Genauso können Rötungen, die neben den Empfindungen auftreten, zu Couperose neigender Haut und schließlich zu Rosazea führen, allerdings treten Rötungen nicht nur bei überempfindlicher Haut auf.
Rosazea ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die bis zu 10% der Erwachsenen betrifft. Die Anzeichen umfassen die Rötung von Wangen, Kinn, Nase und Stirn, und im fortgeschritteneren Stadium auch das Auftreten von Papeln und Pusteln. Im schlimmsten Fall entsteht ein Rhinophym – eine Verdickung der Haut und überschüssiges Gewebe, die der Nase das Aussehen einer Knolle verleihen. Das erste Stadium einer Rosazea ist die Couperose mit den erweiterten Hautgefäßen, die sich nicht mehr zusammenziehen. Auch eine Beteiligung der Augen ist möglich, die sich im Gefühl des trockenen Auges oder einer Reizung äußert.
Hinweis: Wenn du bei dir Rosazea vermutest, solltest du dich an medizinisches Fachpersonal wenden, da die Wahrscheinlichkeit eines Fortschreitens durch eine frühzeitige Behandlung verringert werden kann.
Ursachen und Auslöser
Ursachen und Auslöser überempfindlicher Haut
Bei überempfindlicher Haut können Reaktionen durch umweltbedingte, psychische äußere und mechanische Faktoren ausgelöst werden.
Zu den äußeren Faktoren gehören:
- ungeeignete Hautreinigungs- und -pflegemittel
- scharfes Essen
- Alkohol
- Duftstoffe
- Waschmittel
- Zusätze in Swimmingpools
- besonders hartes Wasser
Mechanische Faktoren wie Druck auf die Haut.
Weitere Einflussfaktoren
Weitere Zusatzfaktoren
Die zunehmende globale Luftverschmutzung, besonders in den Städten, und die Tatsache, dass zunehmend allergische Reaktionen auftreten, führt immer häufiger zu überempfindlicher Haut.
Als weitere Auslöser werden hautreizende Chemikalien (z. B. Tenside wie SLS oder SLES), bestimmte Konservierungsstoffe und Alkohol sowie manche Zusatzstoffe in Heftpflastern und Pflasterstreifen und Kräuter verdächtigt. Manchmal werden auch hormonelle Faktoren, etwa der Menstruationszyklus, angegeben.
Bestimmte Stoffe, Farben und Chemikalien, mit denen die Kleidung imprägniert wurden, können überempfindliche Haut ebenfalls reizen. Insbesondere synthetische und bügelfreie Materialien enthalten eine Reihe von Chemikalien wie Formaldehyd, die Hautreizungen und Allergien hervorrufen können.
Eine neue Hautpflege sollte zunächst auf einer kleinen Stelle am Unterarm auf Unverträglichkeiten getestet werden, bevor das Produkt verwendet wird. Sie sollten auch auf eine begrenzte Anzahl von Inhaltsstoffen und einen Behälter, der vor Verunreinigungen schützt, achten.
Wenn bekannte Auslöser soweit wie möglich vermieden werden, sinkt das Risiko einer empfindlichen Haut.
Pflegeempfehlungen
Pflegeempfehlungen für überempfindliche Haut
Überempfindliche Haut muss nicht zur Belastung werden. Mit der richtigen Hautpflege kann die Haut wieder ins Lot gebracht, die Empfindlichkeit reguliert und die Rötung beruhigt werden.
In der neue Pflegeserie AntiRÖTUNGEN und UltraSENSITIVE bringt Eucerin zum Beispiel den Inhaltsstoff SymSitive* zum Einsatz. SymSitive* entfaltet seine regulierende Wirkung am Ursprung der überempfindlichen Reaktion und lindert sofort das unangenehme Hautgefühl. Es erhöht die Sensibilitätsschwelle der Haut und sorgt sofort für ein lang anhaltendes angenehmes Gefühl. Gegen Rötungen im Gesicht enthält die Eucerin Anti-RÖTUNGEN Kaschierende Tagespflege LSF 25 das natürliche, hautberuhigende Licochalcone A.
Hinweis: Hypoallergen, „rein“ oder „0 %“ bedeutet bei Hautpflegeprodukten, dass nur eine begrenzte Anzahl an Inhaltsstoffen und keine Konservierungsstoffe (einschließlich Parabene), Paraffine, Duftstoffe, Alkohol, Emulgatoren* und Farbstoffe** enthalten sind.
Anti-Kontaminationsverpackung
Um die Cremes vor Unreinheiten und Oxidation zu schützen, wird für die Pflegeserie Eucerin Hypersensitive ein Behälter mit Zwei-Ventil-System verwendet. Der Behälter ist in den Belüftungslöchern mit sterilisierenden Filtern ausgerüstet, die Verbindungen sind verschweißt und somit besonders dicht, das Dosierventil ist speziell abgedichtet.
Mögliche Alternativen
Da sehr empfindliche Haut individuell sehr verschieden ist, muss man bei der Suche nach der richtigen Hautpflege manchmal erst etwas ausprobieren. Auf der Suche nach Linderung hilft manchen Betroffenen nach eigenem Bekunden das Einreiben mit Nachtkerzensamenöl, Hamamelisöl, Teebaumöl oder Fischöl oder der Verzehr von Lein- und Fenchelsamen oder Kurkuma. Auch Grüner Tee und Kamillentee werden manchmal als hilfreich empfunden. Allerdings konnte der lindernde Effekt dieser Alternativen bisher nicht nachgewiesen werden.
Hinweis: Wenn du dir Empfehlungen wünschst, welche Produkte für deine individuellen Hautbedürfnisse am besten geeignet sind, kannst du unseren Hautpflege-Berater nutzen. Nach wenigen Klicks gelangst zu den Eucerin Produkten, die optimal zu dir und deiner Haut passen.
Medizinisch geprüft
Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto
Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.
*eingetragene Marke der Symrise AG, Deutschland.
**Außer Eucerin Anti-RÖTUNGEN Beruhigende Pflege und Eucerin Anti-RÖTUNGEN Kaschierende Tagespflege LSF 25