Der pH-Wert der Haut – Unsere Haut besser verstehen

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Zusammenfassung

Unsere Haut ist ein echtes Multitalent und übernimmt eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufgaben, die für unser Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung sind.

Die wichtigste Rolle ist die als Schutzbarriere unseres Körpers vor äußeren Einflüssen. Und der pH-Wert der Haut dient dabei als einer der wichtigsten Schutzmechanismen. Er wird durch Alter, Geschlecht, Hautareal sowie äußere Faktoren wie Verschmutzung, Temperaturschwankungen und die Anwendung von Reinigungs- und Pflegeprodukte ständig beeinflusst. Eine sorgfältige Reinigung und Pflege mit hochwertigen Produkten hilft der Haut, ihren optimalen pH-Wert zu erhalten – damit sie ihre Kernaufgabe, uns zu schützen, perfekt erfüllen kann.

Wie misst man den pH-Wert der Haut und was bedeutet er?

Der pH-Wert der Haut kann genauso einfach gemessen werden wie der pH-Wert einer Flüssigkeit: Eine Messelektrode nimmt bei Berührung mit der Haut kleine Mengen der hauteigenen Feuchtigkeit auf, aus der sie den pH-Wert ablesen kann. Der optimale pH-Wert der Gesichts- und Körperhaut liegt zwischen 4,7 und 5,75. Ein pH-Wert von 7 gilt als neutral. Alles darunter ist sauer, alles darüber alkalisch. Das heißt, der natürliche pH-Wert der Haut liegt im sauren Bereich. 

Die pH-Skala reicht von 0 (stark sauer) bis 14 (stark alkalisch) und gibt den Säuregehalt von Flüssigkeiten an. Der Schutzmantel der Haut ist mit ca. 4,7-5,75 leicht sauer.

Der leicht saure pH-Wert entsteht durch den natürlichen Säureschutzmantel. Bei diesem handelt es sich um den Wasserteil des Hydrolipidfilms, der die äußere Schicht der Haut schützt. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel „Aufbau und Funktion der Haut“. Der pH-Wert der Haut variiert leicht und ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie beispielsweise dem Geschlecht einer Person und den Hautpartien des Körpers. Außerdem schwankt er leicht im Laufe des Alters.

Warum ist der pH-Wert der Haut so wichtig?

Wenn der pH-Wert der Haut beeinträchtigt wird, wird sie anfällig für Rötungen, Irritationen und Infektionen.
Der Säureschutzmantel hilft dabei, die Haut gesund zu erhalten.

Der Haut-pH-Wert spielt eine wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung der Haut. Der Säureschutzmantel ist der Schlüssel zur Hautschutzbarriere. Er neutralisiert alkalische Produkte (z. B. Seifen), verhindert das Wachstum von Bakterien und Pilzen und reguliert die optimale Säureumgebung, in der die natürliche Flora der Haut gedeihen kann.

Wenn der pH-Wert der Haut in den alkalischen Bereich steigt, stört dies das natürliche Gleichgewicht. Wichtige Hautfette (Lipide) können nicht mehr aufgebaut werden, die Haut verliert Wasser und trocknet aus. In diesem Zustand ist die äußere Schicht der Haut, die Epidermis, nicht mehr in der Lage, ausreichend Schutz zu bieten. Ist die Barrierefunktion der Haut beeinträchtigt, kann sie infolgedessen besonders empfindlich werden.

Wie kann man einen gestörten pH-Wert regulieren?

Gerät der pH-Wert der Haut aus dem Gleichgewicht, etwa durch die Anwendung einer alkalischen Seife, ist die Haut in der Lage, den verschobenen pH-Wert binnen ca. einer Stunde wieder auszugleichen. Fehlt diese Regenerationszeit jedoch, können sich folgende Symptome zeigen:

Zudem kann sich bei langanhaltender oder sehr häufiger Reizung ein Kontaktekzem entwickeln. Dieses äußert sich durch Hautrötungen, Juckreiz oder Brennen sowie Schwellungen an den betroffenen Hautstellen.

Sie können allerdings selbst einiges dafür tun, den pH-Wert wieder in das richtige Gleichgewicht zu bringen und vor erneuter Dysbalance zu schützen.

  • Vermeiden Sie langes Duschen und Baden und achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu heiß eingestellt ist, da beides die Haut austrocknen kann. Verwenden Sie pH-hautneutrale Reinigungsprodukte wie die Eucerin pH5 Waschlotion.
  • Trocknen Sie sich nach dem Duschen vorsichtig mit einem weichen Handtuch ab. Die Haut stärker zu strapazieren kann den Säureschutzmantel schädigen und empfindliche Haut irritieren.
  • Pflegen Sie Ihre Haut mit pH-hautneutralen Körperlotionen, Seifen und Feuchtigkeitscremes. Bei sehr empfindlicher Gesichtshaut empfehlen wir zur sanften Pflege die Produkte aus den Eucerin AntiRÖTUNGEN und UltraSENSITIVE Serien für sehr empfindliche und zu Rötungen neigende Haut.

Was kann den pH-Wert der Haut verändern?

Es gibt viele äußere (exogene) und interne (endogene) Faktoren, die Einfluss auf den pH-Wert der Haut haben können. Auch bestimmte Hauterkrankungen wie Neurodermitis können sich auf den pH-Wert auswirken.

Äußere Faktoren

Scharfe Chemikalien, wie sie in manchen Friseursalons genutzt werden, beeinträchtigen den natürlichen pH-Wert.
Häufiges Waschen mit heißem Wasser kann die Haut schädigen.

Äußere Faktoren, die unsere Haut und ihre Schutzbarriere angreifen können, sind:

  • Kontakt mit alkalischen Substanzen (z. B. in Kosmetik) und anderen Chemikalien

  • Zu häufiges Waschen mit ungeeigneten Reinigungs- oder Pflegeprodukte • Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit

  • Schmutz und Umweltgifte Chemikalien mit einem alkalischen pH-Wert sind besonders aggressiv zur Haut. Sie strapazieren die neutralisierende Fähigkeit der Haut, schädigen die Zellstruktur und greifen die natürliche Schutzbarriere an.

Innere Faktoren

Produkte, die den natürlichen pH-Wert der Haut unterstützen, sorgen für einen gesunden Hautzustand.
Der Säureschutzmantel der Haut braucht Zeit sich zu entwickeln, darum haben Babys eine besonders empfindliche Haut.

Auch innere Faktoren wie unsere Genetik, das biologische Alter und Hormone können den pH-Wert der Haut beeinflussen:

  • Der Haut-pH-Wert von Männern und Frauen unterscheidet sich leicht. Aufgrund der höheren Talgproduktion von Männerhaut liegt der durchschnittliche pH-Wert hier leicht niedriger.

  • Einen etwas höheren pH-Wert dagegen hat Babyhaut. Da der Säureschutzmantel noch nicht vollständig ausgebildet ist, liegt er in den ersten Lebenswochen zwischen 6,5 und 5,5. Lesen Sie hier mehr über die Eigenschaften und Pflege von Baby- und Kinderhaut.

  • Dadurch, dass sich der Säureschutzmantel immer weiter aufbaut, wird der pH-Wert der Haut saurer, bis er den hautneutralen Wert von ca. 4,5 – 5,5 erreicht. Im Alter wird die Haut trockener, wodurch der pH-Wert erneut ansteigen kann. Erfahren Sie mehr über die Haut in verschiedenen Altersstufen.

Mit einem gesunden Lebensstil, sorgfältiger Hautpflege und der Verwendung geeigneter Produkte können Sie Ihrer Haut dabei helfen, ihren optimalen pH-Wert zu erhalten. Verwenden Sie medizinische Hautpflege-Produkte mit Wirkstoffen, die den natürlichen pH-Wert wieder herstellen und die Haut darin unterstützen, sich zu regenerieren. Zudem ist es ratsam, für bestimmte Bereiche des Körpers (wie Hände, Achseln und Intimbereich) Produkte zu nutzen, die dafür entwickelt wurden, den natürlichen pH-Wert zu bewahren.

Erfahren Sie mehr über unterschiedliche innere und äußere Einflussfaktoren, die tägliche Reinigung und Gesichtspflege für verschiedene Hauttypen und die richtige Pflege der Körperhaut.

pH-Werte unterschiedlicher Körperpartien

Die Haut und ihr jeweiliger pH-Wert unterscheiden sich an verschiedenen Körperpartien leicht. Der Großteil der Haut im Gesicht und am Körper weist einen pH-Wert zwischen 4,7 und 5,75 auf. An bestimmten Stellen gibt es jedoch Ausnahmen mit anderen pH-Werten:

Hände brauchen spezielle Pflege, da Ihr Säureschutzmantel ständig angegriffen wird.

Hände
Der physiologische pH-Wert der Händen weicht nicht von dem anderer Körperpartien ab. Lediglich zwischen den Fingern ist er leicht erhöht. Da unsere Hände ständig wechselnden äußeren Einflüssen ausgesetzt sind, kann dies den pH-Wert beeinflussen und den Säureschutzmantel schwächen. Dadurch wird die Haut anfälliger für Austrocknung und Reizungen. Schützen Sie Ihre Hände mit einem pH-hautneutralen Reinigungsprodukt wie dem Eucerin pH5 Handwaschöl und pflegen Sie sie regelmäßig mit einer rückfettenden Handcreme wie der Eucerin pH5 Handcreme. Diese hilft strapazierten Händen, sich schnell zu regenerieren.

Achseln
Im Bereich der Achseln weist die Haut einen höheren pH-Wert (zwischen 6 und 7) auf. Man spricht von einer „physiologischen Lücke“ im Säureschutzmantel. Diese lässt die Haut in den betroffenen Bereichen anfälliger für Bakterien und Pilze werden. Bakterien, die sich hier ansiedelt, sind auch für den unangenehmem Körpergeruch verantwortlich, welcher beim Schwitzen durch den Abbau der Bakterien entsteht.

Wenn die Haut einen niedrigeren Säurewert hat, bedarf Sie besonderem Schutz vor Krankheitserregern und aggressiven Waschsubstanzen.

Intimbereich
Der pH-Wert der Haut ist im Intimbereich teilweise basischer und teilweise saurer als an anderen Körperstellen, was ebenfalls zu einer erhöhten Anfälligkeit für bakterielle und Pilzinfektionen führt. Während der Urogenitaltrakt im Allgemeinen einen höheren pH-Wert von 6 bis 7 aufweist, ist der Vaginalbereich der Frau mit einem pH-Wert von ca. 3,5 bis 4,5 leicht sauer. Die Schleimhäute im Intimbereich werden aufgrund ihrer Anfälligkeit durch Lactobazillen vor Bakterien geschützt, welche zur normalen Hautflora gehören. Bei der Pflege sollten Sie auf milde Waschsubstanzen setzen, die den natürlichen pH-Wert der Haut und der Schleimhäute unterstützt.

Medizinisch geprüft

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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