Lichen ruber planus – Ursachen Symptome und Pflege von Knötchenflechte

Lichen planus ist der Oberbegriff für Erkrankungen wie Knötchenflechte, Lichen ruber planus und über 20 weiteren Erkrankungen, die je nach Lage und Variation unterteilt werden. Lichen ruber planus ist dabei eine entzündliche Haut- bzw. Schleimhauterkrankung, bei der an bestimmten Körperstellen rötlich-braune, juckende Haut- bzw. Schleimhautknötchen auftreten, die auch Papeln genannt werden. Die Ursache und Auslöser der Krankheit sind unbekannt. An Lichen ruber erkranken die meisten Menschen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr. Dabei sind statistisch Frauen häufiger betroffen als Männer. Eine Knötchenflechte ist nicht ansteckend und mit einer erfolgreichen Therapie heilt Lichen ruber nach einigen Monaten aus und hinterlässt nur braune Melaninpigmentierungen. Da die Erkrankung in schweren Fällen auch chronisch werden kann, ist vor allem die regelmäßige hautärztliche Betreuung wichtig.

Die genaue Ursache für Lichen ruber ist noch ungeklärt. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze, die das Auftreten der Hautveränderungen zu erklären versuchen. Als mögliche Ursache von Knötchenflechte wird vor allem eine autoimmunologische Reaktion vermutet. Dabei werden die hauteigenen Zellen (Keratinozyten) in der obersten Hautschicht als körperfremd angesehen und vom Immunsystem angegriffen. Verschiedene Erkrankungen, wie die Infektion mit Viren, Stoffwechselerkrankungen, beispielsweise Diabetes mellitus, aber auch Kontaktallergien können diese Autoimmunreaktion auslösen, da sie die Keratinozyten so verändern, dass sie als körperfremd erkannt werden.

Symptome der Knötchenflechte treten meist nur an bestimmten Körperstellen auf, darunter zählen vor allem die Schleimhäute und in geringerer Häufigkeit auf der Haut und heilen mit der richtigen Therapie nach einigen Monaten ab. Das Auftreten und die Intensität dieser Symptome variiert von Mensch zu Mensch und lässt den Erkrankungsverlauf dadurch sehr individuell ausfallen.

• Betroffene Körperstellen
  Lichen-ruber-Symptome treten häufig an für die Erkrankung typischen Körperteilen auf. Am häufigsten betroffen sind, wie bereits erwähnt, die Schleimhäute vor allem im Mund und die Ösaphagusschleimhaut. Auch im Genitalbereich kann Lichen ruber auftreten. In einigen Fällen erscheinen Symptome der Knötchenflechte an Beugeseiten der Handgelenke, der Lenden- und Kreuzbeinregion und der Fußknöchel. Eine symptomatische Besonderheit stellt eine seltene Unterart, die sogenannte Lichen ruber follicularis, dar. Sie zeichnet sich durch entzündete Haarfollikeln an Oberschenkeln, Gelenkbeugen oder der Kreuzbeinregion aus. Seltener befällt Knötchenflechte die Kopfhaut. Nur in Ausnahmefällen kann eine Knötchenflechte auch am gesamten Körper auftreten.


• Hautknötchen
  Die namensgebenden Hautknötchen der Knötchenflechte sind eines der am häufigsten auftretenden Symptome. Im Anfangsstadium der Erkrankung erscheinen die Knötchen in einem entzündlichen Rot und nehmen später einen violetten bis bräunlichen Ton an. Auffallend ist auch die weißliche, netzartige Struktur, die sich auf den Papeln bildet - die namensgebende Flechte. Nach dem Abheilen der Papeln kann es zu braunen Pigmentierungen an den betroffenen Stellen kommen.


• Schleimhautveränderungen
  In den meisten Fällen tritt Lichen ruber planus im Mund auf, im Bereich der Schleimhäute, und führt zu Schleimhautveränderungen. Es entstehen Areale mit netzförmiger, weißlicher Zeichnung. Diese Veränderungen sind auch unter dem Namen lichen ruber mucosae bekannt. Typische Hautveränderungen der Knötchenflechte können solche Veränderungen der Mundschleimhaute begleiten. Die Veränderungen innerhalb des Mundes können teils zu Beeinträchtigungen während des Essens, Trinkens und auch beim Sprechen hervorrufen. Doch auch hier können eine erfolgreiche Therapie bei der Heilung helfen. Unterstützend sollten Betroffene auf stark gewürzte Gerichte, Alkohol und Nikotin verzichten, um Lichen ruber planus im Mund nicht bei der Heilung zu stören.

• Juckreiz
  Ein unangenehmes Symptom einer Knötchenflechte ist der anhaltende Juckreiz. Die meisten Patient*innen, die an Lichen ruber erkranken, leiden unter diesem Symptom und die andauernde Einschränkung durch den Juckreiz stellt ein großes Problem für die Betroffenen dar. Doch Vorsicht: Kratzen stresst die bereits gereizte Haut zusätzlich und kann die Symptome weiter verschlimmern. In einigen Fällen kann Kratzen und die Reizung der betroffenen Areale auch das sogenannte Köbner-Phänomen auslösen. Dabei werden krankheitstypische Hautveränderungen, wie in diesem Fall die Papeln etc., durch örtliche Reize ausgelöst.

Es gibt verschiedene Ansätze, mit denen Lichen ruber behandelt werden kann. Da die Ursachen der Erkrankungen größtenteils ungeklärt sind, variieren die Behandlungsmethoden von Fall zu Fall. Der Therapiefokus liegt dabei nicht nur auf der Knötchenflechte selbst, sondern vor allem darauf den Juckreiz zu behandeln.

Der durch die Knötchenflechte ausgelöste Juckreiz ist für Betroffene besonders unangenehm und kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Um den Juckreiz zu mindern, kommen häufig topische Glukokortikoide zum Einsatz. Anti-Juckreiz Sprays, wie zum Beispiel das AtopiControl Anti-Juckreiz Spray von Eucerin, helfen neben den hautärztlichen Therapien, bei der Linderung. Es reduziert Juckreiz bis zu 6 Stunden und bringt schnelle und unkomplizierte Erleichterung.

Als Teil der Behandlung können entzündungshemmende Mittel wie zum Beispiel Kortison zum Einsatz kommen. Besonders häufig wird dieses als Salbe verschrieben und ist Teil einer lokalen Therapie. Bei einer schweren Erkrankung von Lichen ruber werden teils auch Kortisontabletten verschrieben, um die Entzündung einzudämmen.

In schweren Fällen der Erkrankung kann ebenfalls eine Lichttherapie zur Behandlung genutzt werden. Dabei werden betroffene Stellen mit UVA bzw. UVB Licht bestrahlt. Dies geschieht meist in Begleitung von den bereits genannten Therapieansätzen.

Auch wenn der Knötchenflechte keine psychischen Ursachen hundertprozentig nachgewiesen werden können, kann die Vermeidung von Stress zu positiven Effekten führen. Meditation und ein ausgewogener Lebenswandel helfen eventuelle Einschränkungen einzudämmen.

Wie bei ähnlichen Hauterkrankungen, zum Beispiel Neurodermitis, ist die richtige Pflege der betroffenen Areale extrem wichtig. Deine Haut braucht jetzt besondere Aufmerksamkeit, um ihre Widerstandskraft zu stärken und sie bei der Regeneration zu unterstützen. Die passende Pflege ist also entscheidend. Doch was hilft bei Lichen ruber?

Rückfettende Salben können helfen, jedoch solltest du auf deinen Hauttyp achten und die richtige Salbe wählen. Sie helfen, die angespannte Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie zu beruhigen – besonders wichtig sind dabei die richtigen Inhaltsstoffe. Durch die Knötchenflechte ist die Haut bereits gereizt und ausgetrocknet.

Juckreizhemmende Wirkstoffe wie Menthoxypropanediol können dabei helfen, die Haut zu beruhigen. Die AtopiControl Creme von Eucerin verwendet daher Omega-Fettsäuren und Licochalcone A, um Juckreiz vorzubeugen und trockene Haut zu stärken. Auch Entzündungen werden durch diese Wirkstoffe gehemmt.

Dusch- und Badeöle können ebenfalls helfen, die Hautbarriere zu regenerieren. Genau wie Salben sollten sie rückfettend wirken und die ausgetrocknete Haut mit der nötigen Feuchtigkeit versorgen. Nicht selten bewirken reguläre Seifen das Gegenteil und trocknen die Haut aus, anstatt sie zu pflegen. Du solltest beim Kauf von Dusch- und Badeölen deswegen stets auf beruhigende und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe achten. Das AtopiControl Dusch- und Badeöl, zum Beispiel, verwendet natürliche Öle, die die gereizte Haut bereits bei der Reinigung mit Feuchtigkeit versorgen.

Auch eine geeignete Akutpflege kann bei schlimmeren Lichen-ruber-Symptomen Linderung verschaffen. Verschiedene Salben helfen schnell und effektiv gegen den Juckreiz an den betroffenen Körperstellen. So ist die AtopiControl Akutpflege Creme von Eucerin bestens geeignet, um akute Symptome abzuschwächen. Sie enthält Inhaltsstoffe wie Licochalcone A, das hautberuhigend wirkt und Menthoxypropanediol, das effektiv den akuten Juckreiz lindert.

Der individuelle Krankheitsverlauf der Knötchenflechte, und der lange Krankheitsverlauf der Erkrankung, lassen die Frage nach möglichen Hausmitteln aufkommen, die bei den verschiedenen Therapieansätzen unterstützend wirken können. Hier findest du einige Hausmittel, die bei Knötchenflechte Linderung verschaffen können. Am besten sprichst du diese mit deiner dermatologischen Praxis ab, um ungewollten Reaktionen vorzubeugen.

Kühlende Umschläge helfen bei akutem Juckreiz. Du kannst kühlende Kompressen in kaltem Wasser einweichen oder kühlende Gelkissen auf die betroffenen Stellen legen. Damit kann auch der Drang zum Kratzen eingeschränkt werden.

Auch verschiedene Pflanzenwirkstoffe können helfen den Juckreiz zu lindern. Kühlende Wirkstoffe finden sich beispielsweise in Campher, Minz- oder Pfefferminzöl, die als Grundlage in Salben genutzt werden.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.