Eine Akne-Erkrankung mit entzündeten Pickeln und Pusteln ist ja schon schlimm genug. Aber vielen sind die Zeichen dieser Erkrankung auch über die akute Phase hinaus noch ins Gesicht geschrieben.
Gerade bei schwereren Verläufen können deutlich sichtbare Aknenarben oder Pickelmale auf der Haut zurückbleiben. Und damit sorgen neben der Erkrankung auch die Spätfolgen noch für psychische Belastungen bei den Betroffenen.
Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen Aknenarben zu Leibe zu rücken. Die beste Behandlung ist sicher die Prävention – also gar nicht erst Narben zu bekommen. Wenn du akut unter Akne leidest, empfehlen wir dir zum Hautarzt zu gehen. Er wird dir eine Therapie empfehlen, die deine Akne so mildern kann, dass Narbenbildung weitgehend verhindert werden kann. Mit welchen Symptomen du zum Arzt gehen solltest und was er dann tut, erfährst du hier.
Welche sichtbaren Folgen kann Akne haben?
Die sicherlich auffälligste und schwerste Folgeerscheinung einer Akne sind die Narben. Sie bleiben in verschiedenen Formen und in unterschiedlicher Stärke auf der Haut zurück. Neben den Narben sind die sogenannten postinflammatorischen Hyperpigmentierungen (PIH), auch Pigmentflecken oder Pickelmale genannt, eine weitere Folgeerscheinung von Akne-Erkrankungen.
Hierbei handelt es sich um dunkel oder rötlich verfärbte Stellen, die auf den von Akne betroffenen, aber schon abgeheilten Hautpartien verbleiben. Mehr über die Behandlung und Entfernung dieser Pigmentflecken oder Pickelmale liest du hier.
Wie entstehen Aknenarben?
Versuche bitte nicht an den Pickeln selbst herum zu manipulieren – weder mit den Fingern noch mit irgendwelchem Zubehör aus dem Badezimmer! Denn gerade beim etwas unsanften Ausdrücken von Pickeln (vor allem bei solchen, die noch nicht „reif“ sind) kannst du die feinen Äderchen, Talgdrüsen und das Gewebe rund um den Pickel zerstören. Damit kann sich die Aknesymptomatik verschlimmern und das Risiko für die Abheilung mit Narben erhöht sich.
Narben bilden sich immer dann, wenn die äußere Hautschicht, die Epidermis, geschädigt wurde und von der Verletzung auch tiefere Hautschichten betroffen sind. Der Organismus ist dann meist nicht in der Lage, die Haut exakt so wiederherzustellen, wie sie einmal war. Stattdessen wird die Wunde durch sogenanntes Granulationsgewebe ersetzt. Kollagene Bindegewebsfasern füllen die Wunde von innen her auf, schließen sie und helfen, die betroffene Hautstelle wiederherzustellen. Dieses Ersatzgewebe schließt zwar die Verletzung, bleibt aber häufig sichtbar.
Welche Typen von Aknenarben gibt es?
01. Atrophe Narben
Die werden auch häufig als „Eispickelnarben“ bezeichnet. Sie entstehen, wenn die Wunde nicht richtig abheilt und zu wenig Bindegewebe gebildet wird. Die Narbe bildet sich dann unterhalb des umliegenden Gewebes und es entsteht eine kleine sichtbare Vertiefung (Grübchen).
02. Hypertrophe Narben
Hypertrophe Narben erkennst Du an einer Wölbung des Haut- bzw. Narbengewebes. Dort, wo ein entzündeter Pickel war, produziert die Haut „minderwertiges“ Gewebe. Dieses hat nicht die gleiche Struktur wie gesundes Gewebe. Es wirkt dicker und liegt über der umgebenden Haut.
03. Keloide
Wenn eine Narbe im Vergleich zur hypertrophen Form unkontrolliert weiterwuchert und sich in andere Hautbereiche ausdehnt, wird diese Wundheilungsstörung als Keloid bezeichnet. Diese Narbenform kann (selten) bei Akne auftreten, ist jedoch häufiger nach Verbrennungen oder Verätzungen zu beobachten.
Welche Folgen haben Aknenarben für die Haut?
Eine Aknenarbe unterscheidet sich nicht nur im Aussehen von der angrenzenden Haut. Im Narbengewebe können sich keine Talg- und Schweißdrüsen neu bilden. Auch das Wachstum von Haaren ist hier nicht mehr möglich. Zudem enthält es kaum elastische Fasern, so dass hier teilweise nur noch eine Verhärtung der Haut wahrgenommen werden kann. Zusätzlich ist die Durchblutung und Feuchtigkeitsversorgung an der Narbe geringer, was die Feuchtigkeitsregulierung stark beeinträchtigt.
Wie lassen sich Aknenarben entfernen?
Du hast von deiner Akne-Erkrankung unschöne Narben zurückbehalten, die du gern loswerden möchtest? Dann stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – je nach Beschaffenheit, Größe und Form der Narben. Die Behandlung sollte allerdings erst nach überstandener Akne-Erkrankung erfolgen.
Leider ist eine vollständige Entfernung der Narben nicht möglich. Die Narben können aber deutlich abgemildert werden und unauffälliger erscheinen. Und: Dein Hautbild wird sich mit den Jahren möglicherweise ganz von selbst verbessern.
Merke: Einige der Behandlungen können teils schmerzhaft sein und bedeuten eine langwierige Prozedur. Lass dich auf jeden Fall von einem Hautarzt ausführlich beraten, bevor du dich für eine Möglichkeit entscheidest.
Massagen mit Gelen und Salben
Die Massage mit einem Gel oder einer Salbe ist eine gute Methode, die du selbst zuhause durchführen kannst. Die Produkte mit dem verbundenen Massageeffekt sorgen für eine verbesserte Durchblutung der Haut und verbessern die Geschmeidigkeit des Narbengewebes.
Diese Methode lohnt auf jeden Fall einen Versuch, da sie vergleichsweise einfach, bequem und kostengünstig ist. Achte bei der Auswahl des Produkts aber darauf, dass es nicht komedogen ist – damit die abgeheilte Akne nicht gleich wieder gefördert wird. Du kann eine solche Massage auch professionell durchführen lassen. Leider reicht es nicht, die Massage nur einige Male vorzunehmen oder vornehmen zu lassen. Hier ist Geduld gefragt, um ein sichtbares Ergebnis zu bekommen.
Chemisches Peeling
Fachleute, wie Dermatologen oder Kosmetiker, können die Aknenarben mit Peelings behandeln. Hier werden Fruchtsäuren, Salicylsäure oder Trichloressigsäure (TCA) in unterschiedlichen Konzentrationen aufgetragen. Das Hautbild wird durch dieses Verfahren insgesamt glatter und gleichmäßiger.
Fruchtsäure
Fruchtsäuren werden bei den Folgen von Akne recht häufig angewendet. Je nach Konzentration gibt es Präparate für zu Hause (bis 12 %), für die Anwendung durch eine Kosmetikerin (bis 40 %) oder durch den Hautarzt (bis 70 %). Normalerweise braucht es für einen sichtbaren Behandlungserfolg mehrere Sitzungen.
Welche Konzentration bei dir sinnvoll sein könnte, wird der Hautarzt anhand deines Hautbildes bestimmen. Generell gilt, dass eine stärker konzentrierte Fruchtsäure tiefere Hautschichten abtragen kann.
Nach einer Behandlung mit Fruchtsäure solltest du unbedingt auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten und den Empfehlungen deines Arztes folgen.
Mikrodermabrasion
Diese Methode ist eine relativ sanfte Art der Hautabschleifung – hier werden die oberen Hautschichten mechanisch mit Hilfe kleiner Kristalle abgetragen. Die Behandlung wirkt sich positiv auf das Hautbild aus und ist auch bei trockener Haut, großen Poren oder anderen Narben zu empfehlen.
Das Gute: Die Behandlung ist schmerzfrei und wird üblicherweise von einer Kosmetikerin durchgeführt. Allerdings sollte die Mikrodermabrasion in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um effektive und andauernde Behandlungserfolge zu erzielen.
Microneedling
Diese Behandlung wird üblicherweise von einem Dermatologen oder einer Kosmetikerin durchgeführt. Es gibt auch entsprechende Geräte für die Anwendung zuhause. Wir empfehlen dir aber, den Profis zu vertrauen, um Fehler bei der Anwendung und damit mögliche Entzündungen zu vermeiden.
Beim Microneedling wird die Gesichtshaut mit einem sog. Dermaroller behandelt, der mit vielen feinen und gerade mal 0,5 mm kurzen Nadeln bestückt ist. Diese stechen in die oberste Hautschicht, wodurch der Haut das Signal gesendet wird, es würde eine Verletzung vorliegen, die repariert werden muss. Sie reagiert darauf, indem vermehrt Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure ausgeschüttet werden. Dadurch kann die Haut schon nach kurzer Zeit straffer, fester, jünger und frischer aussehen.
Unterspritzung
Aknenarben können auch mit Injektionen behandelt werden. Bei atrophen Narben lässt du dir Hyaluronsäure unter die Vertiefung spritzen, um die unebene Stelle so aufzufüllen. Da diese Hyaluronsäure aber nach und nach vom Körper abgebaut wird, ist das Ergebnis nicht von Dauer.
Hypertrophe Narben werden dagegen mit Corticoiden (Kortison) unterspritzt, was dazu führen soll, dass sich Narbengewebe abbaut und die Erhebung kleiner wird.
Kryotherapie
Eine Möglichkeit zur Behandlung von Keloiden ist die Vereisungstherapie der Narben mit Flüssigstickstoff. Durch die Kälte stirbt das Gewebe ab. Anschließend spritzt der Arzt ein Kortisonpräparat in das Gewebe.
Nachteil: Diese Behandlung dauert meist ziemlich lange und kann sich über Jahre erstrecken. Denn um die Keloiden Stück für Stück zu reduzieren, muss jede Stelle einzeln behandelt werden. Du brauchst also viel Geduld, um die unschönen Narben zu mildern.
Lasertherapie
Bei der Lasertherapie wird die Haut gezielt verletzt, so dass der natürliche Selbstheilungsprozess der Haut aktiviert wird. Die Haut erneuert sich und das Hautbild erscheint glatter. Da die zur Verfügung stehenden Laservarianten recht umfangreich sind, sollte diese Form der Behandlung nur von einem erfahrenen Dermatologen vorgenommen werden, um Verletzungen der angrenzenden Hautpartien zu vermeiden. Leider sind für diese Therapie ebenfalls viele Sitzungen nötig, um dein Hautbild sichtbar und dauerhaft zu verbessern.