Füße einer Frau mit angehobener linker Ferse, auf der Hornhaut zu sehen ist

Diabetische Fußpflege - trockene Füße bei Diabetes versorgen

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Warum kommt es bei Diabetes zu trockenen Füßen?

Eine konsequente Haut- und Fußpflege bei Diabetes ist essenziell, denn Betroffene haben infolge ihrer Erkrankung oft mit trockener und rissiger Haut zu kämpfen. Sie wird durch einen gestörten Stoffwechsel hervorgerufen, der bei Diabetes auch trockene Füße verursacht. Bei schlechter medikamentöser Einstellung treten im Verlauf auch Nervenschädigungen und Durchblutungsstörungen auf. Dadurch können sich Entzündungen und offene Wunden bilden, die schlecht heilen - der sogenannte diabetische Fuß. Im Frühstadium kann sich dieser - je nach Alter und Pflegezustand - durch trockene Füße und vermehrte Hornhautbildung zeigen. Mit der richtigen Regulierung des Blutzuckerspiegels, einer gründlichen diabetischen Fußpflege sowie weiteren Maßnahmen zur Entlastung der Füße können Betroffene jedoch einem diabetischen Fuß vorbeugen.

Wie äußert sich ein diabetischer Fuß im Frühstadium?

Fuß mit angehobener Ferse, auf der starke Hornhaut zu sehen ist
Ein diabetischer Fuß im Frühstadium äußert sich unter anderem vermehrt durch trockene Haut und Hornhaut.

Von den an Diabetes mellitus Erkrankten in Deutschland entwickeln ca. 20-30 % im Verlauf der Zuckererkrankung ein sogenanntes diabetisches Fußsyndrom (diabetischer Fuß). Im Frühstadium davon macht sich dieses nur schleichend bemerkbar: Oft treten bei den Betroffenen durch den Diabetes trockene Füße und vermehrt Hornhaut an den Füßen auf. Aber auch geschwollene, gerötete Haut, Brennen und Stechen oder sogar bläuliche Hautstellen sind als Symptome möglich. Diese Symptome bleiben oft unbemerkt, wenn die Füße nicht regelmäßig kontrolliert werden (können) und verschlimmern sich, wenn keine gründliche Fußpflege bei Diabetes erfolgt. Teilweise können auch Sensibilitätsstörungen in den Füßen dazu führen, dass Betroffene Schmerzen dort kaum wahrnehmen. Dadurch kann ein diabetischer Fuß im Frühstadium unentdeckt bleiben und es können Folgeschäden entstehen.

Trockene Füße bei Diabetes sowie eine verringerte Schmerzwahrnehmung, Kribbeln oder Taubheitsgefühle sind Folge eines über Jahre schlecht eingestellten Diabetes mellitus. Durch diesen liegt eine zu hohe Zuckerkonzentration im Blut vor, die auch Nervenschädigungen (Neuropathie) und eine schlechte Durchblutung begünstigt. Bei Diabetiker*innen sind zudem die Talg- und Schweißdrüsen beeinträchtigt, sodass weniger Talg und Feuchtigkeit produziert wird. Der überschüssige Zucker im Körper führt dazu, dass der Körper diesen vermehrt über den Urin ausscheidet und dadurch mehr Flüssigkeit verliert. So werden bei Diabetes trockene Füße und trockene Haut zusätzlich begünstigt.

Diabetes-Symptome an den Füßen

Je nachdem, ob beim diabetischen Fuß im Frühstadium eher Nervenschädigungen oder Durchblutungsstörungen vorliegen, unterscheiden sich die Symptome. 

Nervenschädigungen durch Diabetes äußern sich am Fuß durch folgende Symptome: 

  • Sensibilitätsstörungen: Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, Wärme, Kälte oder Druck
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • Warme, rosige Haut
  • Vermehrte Hornhaut an den Druckstellen

 

Bei Durchblutungsstörungen liegen andere Symptome vor:

  • Blasse oder bläuliche Haut durch die herabgesetzte Durchblutung
  • Haut fühlt sich kühl an
  • Puls am Fuß ist schwer zu ertasten
  • Wunden treten an den Zehen oder der Ferse auf

Erfolgt keine Behandlung oder diabetische Fußpflege, können sich an den trockenen Füßen bei Diabetes Risse oder kleine Wunden bilden. Durchblutungsstörungen führen dazu, dass die Wundheilung verlangsamt ist. Zudem ist die Immunabwehr bei Diabetiker*innen oft geschwächt, sodass es hier leichter zu Entzündungen und später offenen Geschwüren an diesen Stellen kommen kann. Diese können sich bis in den Gelenk- oder Knochenbereich erstrecken und umliegendes Gewebe abtöten. Nervenschäden können dagegen eine Veränderung des Fußes und Fußskeletts hervorrufen und zu schlecht heilenden Wunden an der Fußsohle führen.

Risikofaktoren für Folgeschäden der Füße bei Diabetes

Neben den endogenen Ursachen gibt es weitere Risikofaktoren, die Folgeschäden an den Füßen bei Diabetes begünstigen.

  • Gelenkprobleme: Eine eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke oder entzündliche Gelenkerkrankungen können Folgeschäden der ohnehin schon trockenen Füße bei Diabetes verursachen.
  • Ungeeignetes Schuhwerk: Sind die Schuhe zu eng, können Druckstellen und Blasen entstehen, die zu offenen oder schlecht heilenden Wunden führen.
  • Fußfehlstellungen: Auch ein Ballenzeh, eingewachsene Zehennägel oder Hammer- bzw. Krallenzehen können zu Druckstellen und Verletzungen des Fußes beitragen.
  • Rauchen, Bluthochdruck, mangelnde körperliche Bewegung: Dadurch können die Blutgefäße zusätzlich geschädigt werden, was zu einer schlechteren Durchblutung von Beinen und Füßen führt.

Diabetische Fußpflege in vier Schritten

Durch die möglichen Komplikationen ist es wichtig, einen diabetischen Fuß im Frühstadium rechtzeitig zu erkennen. Neben der richtigen Einstellung des Blutzuckers steht dabei die diabetische Fußpflege im Fokus der Behandlung. Regelmäßige Kontrollen sowie eine sorgfältige Reinigung und Hautpflege bei Diabetes sind essenziell, um die Gesundheit deiner Füße zu erhalten:

Fuß einer Frau, die mit beiden Händen die Fußsohle untersucht
Regelmäßige Kontrolle der Füße bei Diabetes ist essenziell, um Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.

1. Regelmäßige Fußkontrolle: Bist du von Diabetes betroffen, solltest du als Teil deiner diabetischen Fußpflege deine Füße täglich auf Veränderungen oder Verletzungen kontrollieren. Auch eine sorgfältige Inspektion der Zehenzwischenräume ist dabei wichtig. Wenn du deine Füße aufgrund eingeschränkter Beweglichkeit oder verringerter Sehkraft nicht selbst kontrollieren kannst, verwende einen Handspiegel oder bitte Angehörige um Hilfe. Auch Druckstellen oder starke Hornhautschwielen solltest du bei deiner diabetischen Fußpflege genau prüfen - lass diese im Zweifelsfall ärztlich untersuchen.

Füße in einer grünen Waschschüssel
Kurze Fußbäder reinigen die Haut und bereiten sie auf die Pflege danach vor.

2. Tägliche Fußreinigung: Bei Diabetes sind die Füße anfälliger für Verletzungen und Austrocknung. Bei der täglichen Reinigung deiner Füße solltest du daher nur lauwarmes Wasser (bis maximal 37° C) verwenden, um Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden. Verwende milde Waschlotionen mit rückfettenden Eigenschaften, zum Beispiel das Eucerin UreaRepair Original Waschfluid 5 %. Es bindet durch Urea und Lactat Feuchtigkeit in die Fußhaut ein und erhält durch seine sanften Inhaltsstoffe die Hautbarriere. Für trockenere Füße bei Diabetes kann auch das AtopiControl Dusch- und Badeöl verwendet werden - achte hierbei darauf, bei der Anwendung nicht auszurutschen. Auch ein kurzes Fußbad von maximal fünf Minuten reinigt trockene Füße bei Diabetes und bereitet sie auf die anschließende diabetische Fußpflege vor. Vermeide aber unbedingt zu starkes Schrubben der Füße durch Massagebürsten oder -handschuhe und wende keine Fußbäder bei offenen Wunden an.

Fuß einer Frau, die mit einem Bimsstein die Ferse behandelt
Mit einem Bimsstein kann Hornhaut während oder nach der Fußreinigung sanft entfernt werden.

3. Hornhaut sanft entfernen: Durch Hornhaut werden Feuchtigkeit und rückfettende Wirkstoffe schlechter von der oberen Hautschicht aufgenommen. Daher ist es ratsam, während oder nach der Fußreinigung die Hornhaut sanft mit einem Bimsstein zu entfernen. Verzichte lieber auf Hornhautfeilen aus Metall, Hornhauthobel und -raspeln sowie Scheren und Knipser. Die Hornhaut-Stellen kannst du vorsorglich mit einem hochkonzentrierten Urea-Produkt behandeln, das die Haut weicher macht. Gut geeignet ist dafür der Eucerin UreaRepair PLUS Fußschaum 10 % auf einer Öl-in-Wasser-Basis. Durch Urea und Feuchthaltefaktoren spendet er bei Diabetes trockenen Füßen Feuchtigkeit und erhält durch Ceramide die Hautbarriere. Zur Anwendung nach dem Fußbad eignet sich auch die UreaRepair PLUS 30 % Urea Creme, die du kurzzeitig als Intensivbehandlung für raue, schuppende Stellen anwenden kannst. Bei starker Hornhaut, Warzen, Hühneraugen und Wunden solltest du dagegen eine professionelle medizinische Fußpflege bei Diabetes durchführen lassen.

Angehobener Fuß und eine Hand, die Creme auf die Ferse aufträgt
Feuchtigkeitsspendende Produkte mit Urea und Ceramiden sind hilfreich bei der diabetischen Fußpflege.

4. Füße eincremen: Nach der Reinigung solltest du deine Füße und Zehenzwischenräume zunächst sanft trocken tupfen - das schont die Haut und beugt zusätzlich Fußpilz vor. Schließe deine diabetische Fußpflege mit einer pflegenden Creme ab, zum Beispiel der pH5 Beruhigende Leichte Lotion. Das enthaltene Dexpanthenol wirkt hautberuhigend und lindert Juckreiz, während Glycerin die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Bei trockenen Füßen bietet sich eine Hautpflege mit Urea gegen Diabetes an, wie die Eucerin UreaRepair Plus Fußcreme 10 %. Sie spendet intensiv Feuchtigkeit und lindert die Symptome trockener Füße bei Diabetes wie Spannungsgefühle. Mit Feuchthaltefaktoren und Ceramiden verhindert sie zudem einen Feuchtigkeitsverlust der Haut und macht die Hautbarriere widerstandsfähiger gegen Reizstoffe.

Wo können Diabetiker*innen eine medizinische Fußpflege bei Diabetes durchführen lassen?

Besonders ältere Menschen und solche, die ihre Füße durch eingeschränkte Beweglichkeit nicht gut erreichen, sind bei der diabetischen Fußpflege oft auf professionelle Hilfe angewiesen. Eine sogenannte medizinische Fußpflege bei Diabetes kann bei Podolog*innen durchgeführt werden. Im Unterschied zur kosmetischen Fußpflege ist die medizinische oder podologische Fußpflege durch einen staatlichen Abschluss anerkannt und behandelt Erkrankungen am Fuß, wozu auch Veränderungen durch Diabetes zählen. Auch von Diabetes Betroffene können hier vorsorglich, therapeutisch oder zur Nachbehandlung eine medizinische Fußpflege für Diabetes erhalten.

Wird die Fußpflege bei Diabetes von der Krankenkasse übernommen?

Die Krankenkasse kommt für die Kosten der Behandlung auf, wenn ein ärztliches Rezept dafür ausgestellt wird - das ist beim diabetischen Fußsyndrom normalerweise der Fall.

Schutzmaßnahmen neben der Fußpflege bei Diabetes

Ergänzend zur Fußpflege bei Diabetes kannst du einige Maßnahmen treffen, die die Gesundheit deiner Füße langfristig erhalten. Achte im Alltag auf die folgenden Punkte:

  • Geeignete Schuhe und Socken tragen: Verwende bei Diabetes für trockene Füße Baumwollsocken und wechsle diese häufig. Auch geeignetes Schuhwerk ist wichtig: Deine Füße sollten genügend Platz im Fußbett haben. Damit vermeidest du Druckstellen an den Füßen und unangenehme Reibung durch die Socken, die zum Beispiel durch Nähte verursacht werden. Wenn nötig, kannst du die Socken auch auf links tragen. Lüfte deine Schuhe zudem nach dem Tragen gut aus und trage zwischenzeitlich ein anderes Schuhpaar, um das entstandene feuchtwarme Milieu aufzulösen. Damit beugst du einem eventuellen Nährboden für Fußpilz vor.
  • Vorsicht beim Barfußlaufen: Barfuß laufen birgt ein erhöhtes Risiko für Verletzungen der Füße - vor allem trockener Füße - bei Diabetes. An bestimmten Orten, wie zum Beispiel in Schwimmbädern, Umkleidekabinen oder Saunas, herrscht zudem ein erhöhtes Risiko für Infektionen wie Fußpilz. Trage hier zum Schutz unbedingt Badeschuhe.
  • Anpassung des Lebensstils: Wenn du von Diabetes betroffen bist, solltest du Rauchen unterlassen. Rauchen schädigt die Blutgefäße und kann damit zu einer schlechteren Durchblutung, auch der Füße, führen. Achte auch darauf, Bluthochdruck zu behandeln. Zudem wirkt sich ausreichende körperliche Aktivität positiv auf die Durchblutung aus und unterstützt die Fußpflege bei Diabetes.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Med

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