Krätze oder Scabies wird durch die sogenannte Skabies- oder Krätzmilbe übertragen und befällt ausschließlich Menschen. Krätzmilben sind winzige spinnenartige Parasiten: Die weiblichen sind zwischen 0,3 und 0,5 mm groß und mit dem bloßen Auge gerade noch erkennbar. Die männlichen Milben sind deutlich kleiner. Infektionen mit Krätze sind vor allem in tropischen Ländern verbreitet. In Regionen mit kühlem Klima tritt die Erkrankung dagegen vor allem im Winter auf. Ein Grund dafür könnte sein, dass es im Winter kältebedingt zu vermehrtem Hautkontakt kommt. Die Scabies verursachenden Milben überleben zudem länger auf Textilien, wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist. Allerdings ist eine Infektion ohne Körperkontakt eher selten, da die Milben außerhalb des Körpers nur ca. 48 Stunden überleben.
Für eine Übertragung von Krätze (Scabies) ist ein Hautkontakt von etwa fünf bis zehn Minuten nötig, damit die Krätzmilben von einem Menschen zum anderen wandern können. Daher findet eine Ansteckung mit gewöhnlicher Krätze vor allem beim Spielen, Kuscheln oder Geschlechtsverkehr statt, aber normalerweise nicht beim Händeschütteln oder Umarmen. Einrichtungen wie Pflegeheime, Krankenhäuser, Sammelunterkünfte oder Kindergärten sind anfällig für Ausbrüche von Scabies, da dort ein enger Haut-zu-Haut-Kontakt üblich ist. Hier besteht auch eine Meldepflicht von Krätze an das Gesundheitsamt. Einzeln infizierte Kinder oder Erwachsene sind nicht meldepflichtig, allerdings dürfen sie Gemeinschaftseinrichtungen vorübergehend nicht besuchen.
Krätze kann auch bei Haus- oder Nutztieren auftreten. Da diese Art von Scabies jedoch durch andere, artspezifische Krätzmilben (sogenannte Räudemilben) ausgelöst wird, ist eine Übertragung auf den Menschen sehr selten und der Infektionsverlauf kurzlebig.