Braune Stellen auf der Haut (auch Pigmentflecken oder Hyperpigmentierung genannt) können in vielen Formen auftreten, zum Beispiel als Altersflecken, Muttermale oder Sommersprossen. Einige Arten treten nur punktuell gehäuft auf, andere großflächig und am ganzen Körper. Die meisten Arten sind völlig harmlos – aber hin und wieder können auch ernstere Erkrankungen dahinterstecken. Hier erfahren Sie, welche Arten von Flecken es gibt, wie braune Hautverfärbungen entstehen und wann es sinnvoll ist, einen Arzt aufzusuchen.
Ursachen
Welche Arten von braunen Flecken gibt es?
Braune Flecken auf der Haut kommen in den verschiedensten Formen vor – und je nach Ursache können sie sich erheblich voneinander unterscheiden. Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Arten brauner Flecken vor.
Leberflecken und Muttermale am Körper
Bei den etwa stecknadelkopf- bis erbsengroßen Muttermalen oder Leberflecken handelt es sich um bräunliche Ansammlungen pigmentreicher Zellen. Das können sogenannte Melanozyten sein, die ihren Farbstoff, das Melanin, normalerweise an die Haut abgeben und so für das Braunwerden sorgen. Die medizinische Bezeichnung für Muttermale ist Nävuszellnävus oder kurz Nävus. Diese sind häufig angeboren. Das Risiko, dass sich aus diesen kleinen Flecken Hautkrebs bildet, ist leicht erhöht. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle durch den Hautarzt absolut empfehlenswert. Lesen Sie, worauf Sie bei Muttermalen achten sollten.
Altersflecken im Gesicht und auf Händen
Die hell- bis dunkelbraunen Verfärbungen treten meist im Gesicht, an den Händen und anderen, häufiger der Sonne ausgesetzten Hautpartien auf. Normalerweise erscheinen sie ab dem 40. Lebensjahr, manchmal auch schon früher. Maßgeblicher Faktor bei Altersflecken ist die Sonne. Auch hier ist ärztliche Kontrolle wichtig, da Altersflecken auf einen chronischen Sonnenschaden der Haut hinweisen, der mit einem Risiko für Hautkrebs verbunden ist. Hier erfahren Sie, wie Sie Altersflecken erkennen und was Sie dagegen tun können.
Melasma, Chloasma, Schwangerschaftsmaske
Dabei handelt es sich um gelblich-braune Hautverfärbungen, die vor allem bei Frauen in und nach der Schwangerschaft auftreten. Die großflächigen Hyperpigmentierungen treten insbesondere an den Wangen, um den Mund, auf der Stirn und an den Schläfen auf. Als Auslöser gelten vor allem hormonelle Umstellungen – zum Beispiel in der Schwangerschaft, beim Ein- oder Absetzen hormoneller Verhütungsmittel oder bei der Anwendung von Hormonersatzpräparaten. Lesen Sie mehr über Ursachen und Behandlung von Melasma.
Melanome (Hautkrebs)
Ein dunkler Fleck auf der Haut kann auch der Hinweis auf eine bösartige Entwicklung sein. Melanome erscheinen meist als leicht erhabene Flecken oder kleine Knoten mit veränderter Oberfläche und unregelmäßig ausgefransten Rändern. Ein Melanom kann dunkelbraun, schwarz-bläulich bis rötlich oder farblos sein. Als besonders gefährdet gelten Menschen mit heller Haut und bereits vorhandenen Leberflecken. Sonnenbrände, vor allem schon in der Kindheit, ein geschwächtes Immunsystem sowie familiäre Veranlagung erhöhen das Risiko. Sollten Sie dazu neigen, lassen Sie ein regelmäßiges Hautkrebsscreening beim Facharzt durchführen! Einen ersten Hinweis kann die sogenannte ABCDE-Regel geben. Erfahren Sie mehr darüber weiter unten bzw. in unserem Artikel Muttermale und Leberflecke.
Neben den oben genannten Arten von Hautverfärbungen existieren noch eine ganze Reihe weiterer Formen mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen:
Freche Pünktchen: Sommersprossen
Die kleinen hell- bis dunkelbraunen, häufig auch rötlich-braunen Pünktchen kennt jeder. Sie erscheinen hauptsächlich im Gesicht, dem Hals, auf den Schultern und an Armen und Händen – eben an den Stellen, die der Sonne häufiger ausgesetzt sind. Die Veranlagung ist erblich und sie werden aufgrund einer Gen-Variante hervorgerufen. Sommersprossen sind weder gefährlich noch schädlich, kommen aber hauptsächlich bei Menschen mit recht heller Hautfarbe vor, die empfindlicher auf Sonne reagieren. Lesen Sie mehr darüber, wie Sommersprossen entstehen und was man dagegen tun kann.
Café-au-Lait-Flecken
Wie der Name schon vermuten lässt, erinnern diese gleichmäßigen und nicht erhabenen Flecken von ihrer Farbe her an Milchkaffee. Café-au-lait-Flecken können unterschiedlich groß sein und grenzen sich deutlich von ihrer Umgebung ab. Meist treten sie am Rumpf und an den Gliedmaßen auf. Es handelt sich hier um angeborene Flecken, die sich oft schon im Säuglings- und Kindesalter zeigen. Meist sind sie harmlos, können aber ein Kennzeichen unter anderem für Neurofibromatose (Recklinghausen-Krankheit) sein.
Flecken nach entzündlichen Hautkrankheiten
Sogenannte postinflammatorische Hyperpigmentierungen können entstehen, nachdem eine Hautentzündung abgeheilt ist – typischerweise nach Akne-Entzündungen, bei Neurodermitis oder Psoriasis, aber auch nach einer Wundheilung (z. B. durch Dermabrasion, einem chemischen Peeling oder Laserbehandlung). Hier erfahren Sie mehr über postinflammatorische Hyperpigmentierung.
Bakterielle Infektion: Erythrasma
Hierbei handelt es sich um eine oberflächliche bakterielle Infektion der Haut. Auslöser sind Corynebakterien, die sich natürlicherweise auf der Haut befinden. An den Stellen, wo Haut auf Haut reibt (z. B. unter den Achseln, in der Leistengegend oder unter den Brüsten) können sich diese Bakterien vermehren und in die oberste Hautschicht eindringen. Daraus resultieren meist leicht schuppende Hautrötungen, die in der Regel keine Beschwerden verursachen. Begünstigt wird diese Infektion durch vermehrtes Schwitzen, Übergewicht, Diabetes und Immunschwächeerkrankungen.
Hautflecken durch Medikamente
Es existiert eine ganze Reihe verschiedener Medikamente, die – vor allem in Verbindung mit UV-Licht – zu braunen Flecken auf der Haut führen können. Dazu gehören u. A.
- topische (also örtlich aufgetragene) Arzneimittel, z. B. gegen Akne
- Malaria-Medikamente wie Chloroquin
- Chemotherapeutika für die Krebsbehandlung führen mitunter zu Hautverfärbungen über Venen oder an Nägeln.
- hormonelle Verhütungsmittel (siehe oben unter „Melasma“)
- bestimmten Mittel gegen Herzrhythmusstörungen und gegen Rheuma
- einige Medikamente gegen Psychosen (Neuroleptika),
- verschiedene Antibiotika sowie Arzneimittel mit Johanniskrautextrakten.
Wer also helle, sonnenbrandgefährdete Haut hat, sollte daher nicht zu lange in die Sonne und auf keinen Fall ohne adäquaten Sonnenschutz in die Sonne gehen bzw. auch nicht ins Solarium gehen, solange ein entsprechendes Medikament eingenommen wird.
Flecken nach phototoxischen Reaktionen
Auch die phototoxische Dermatitis kann zu dauerhaften Verfärbungen auf der Haut führen. Ausgelöst werden kann sie durch verschiedene Stoffe wie zum Beispiel:
- Parfums und Hautpflegeprodukte, insbesondere mit Bergamotteöl und Teebaumöl
- bestimmte Pflanzen (Riesenbärenklau, Korbblütler, Liliengewächse und andere)
- Metalle und andere chemische Stoffe (z. B. in Arzneimitteln)
Flecken durch Venenschwäche
Bei Veneninsuffizienz ist die Blutzirkulation in den Beinen gestört. Der Druck in den Venen erhöht sich und es gerät Flüssigkeit ins umliegende Gewebe und die Haut wird schlechter ernährt. In der Folge geraten Blutzellen ins Hautgewebe, zerfallen dort und das Eisen aus dem Blutfarbstoff führt zu sichtbaren braunen Flecken auf der Haut. Da bei dieser Form der Hyperpigmentierung das Melanin keine Rolle spielt, sondern abgelagertes Eisen, ist die Farbe der Flecken weniger braun, sondern eher rotbraun bis bläulich.
Purpura pigmentosa progressiva (Purpura-Flecken):
Bei der Purpura pigmentosa progressiva (auch Morbus Schamberg genannt) handelt es sich um eine chronische, in Schüben verlaufende Hauterkrankung, bei der sich kleinste Gefäße (Kapillare) entzünden. Die Ursache ist nicht geklärt. Mögliche Auslöser sind Medikamente und als Triggerfaktoren gelten Nahrungsmittel, Nahrungsmittelzusätze sowie Kontaktallergene z. B. in Textilien. Die Erkrankung verursacht Hauteinblutungen, die an den Unterschenkeln beginnen. Typisch sind unregelmäßige, unterschiedlich große, braun-rote Hautflecken mit umgebenden, teils rötlichen Punkten, Pfefferkörnern vergleichbar („Cayenne-Pfeffer-Flecken“).
Braune Flecken bei Stoffwechsel- und Systemerkrankungen
Die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) ist eine vererbte Lebererkrankung, bei der der Körper nicht mehr in der Lage ist, aufgenommenes Eisen richtig zu speichern bzw. abzubauen. Es lagert sich in den Geweben vieler Organe an, auch in der Haut.
Ebenfalls vererbt wird die Eiweißstoffwechselerkrankung Alkaptonurie. Hier sind bräunliche bis bläulich-schwarze Verfärbungen an der Haut, oft an Ohr, Augenlidern, Nase, Wangen und Händen typisch.
Braune Flecken, die sich um Narben herum bilden, können im Zusammenhang mit der Systemerkrankung Sarkoidose auftreten.
Das Peutz-Jeghers-Syndrom ist eine Erbkrankheit, die zu Darm- und Magenpolypen sowie Tumoren innerer Organe führt. Auffallend sind zunächst braune, leberfleckähnliche Flecken um den Mund, auf Lippen, Mundschleimhaut und Handrücken.
Ursachen und Hintergründe
Wie entstehen braune Hautflecken?
Wie oben gezeigt, können braune Flecken auf der Haut die verschiedensten Formen aufweisen: von klein und scharf abgegrenzt bis hin zu großflächig und ausgefranzt. Sie treten einzeln oder in Gruppen auf, manche sind ein wenig erhaben, die meisten sind aber völlig glatt. Auftreten können diese braunen Verfärbungen im Grunde überall am Körper. Sie können angeboren sein oder sich erst im Laufe des Lebens entwickeln
Verantwortlich für solche braunen Verfärbungen auf der Haut ist meist eine lokale Überproduktion des Farbstoffs Melanin (bzw. eine lokale Zunahme der Melanozyten), welches unserer Haut, den Haaren und Augen die eigentliche Farbe verleiht. Andere Ursachen können sein:
- kleinste Blutungen in den Beinen aufgrund von Venenschwäche
- Stoffwechselstörungen z. B. aufgrund einer Lebererkrankung
- Systemerkrankungen oder Erbkrankheiten
- Kontakt mit chemischen Stoffen wie Silbersalzen oder Phenolen
Zusätzlich gibt es verschiedene Faktoren, die eine Überproduktion von Melanin fördern können: Die wichtigsten sind Sonnenlicht, genetische Veranlagung, Stoffwechsel, hormonelle Einflüsse, Alterungsprozesse sowie Verletzungen der Haut. Auch bestimmte Medikamente können eine Rolle spielen.
Aktive Krebsvorsorge
Braune Flecken checken: Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Braune Flecken sind häufig angeboren und meist harmlos, können sich aber im Laufe der Jahre verändern – und sich im schlimmsten Fall zu Hautkrebs entwickeln. Um das Risiko dafür möglichst gering zu halten, sollten Hautflecken, gerade, wenn sie sich verändern, immer von einem Arzt beurteilt werden. Dies gilt nicht nur für Muttermale sondern für alle Arten von braunen Flecken auf der Haut. Wenn viele Pigmentflecken vorliegen, sind diese meistens gleichartig. Fällt einer – oder mehrere – aus der Reihe, so sollte genauer hingeschaut werden. Die ABCDE-Regel kann dabei als eine erste Orientierungshilfe dienen, um verdächtige Flecken auf der Haut selbst zu identifizieren:
Die ABCDE-Regel zum Check von Muttermalen
- A (Asymmetrie)
Auffällig ist ein Fleck, der in seiner Form nicht gleichmäßig rund oder oval aufgebaut ist.
- B (Begrenzung)
Ein Pigmentmal sollte scharf und regelmäßig begrenzt sein. Eine unscharfe, verwaschen wirkende Begrenzung sowie unregelmäßige Ausfransungen oder Ausläufer an einem Pigmentmal sind Anlass zur Vorsicht.
- C (Colour = Farbe)
Muttermal mit mehreren Farbtönungen sollten kontrolliert werden.
- D (Durchmesser)
Ein Pigmentmal, dessen Durchmesser größer als 5 Millimeter ist, sollte stets beobachtet werden.
- E (Erhabenheit + Entwicklung)
Vorgewölbte und ertastbare Muttermale sollten ebenfalls kontrolliert werden – genauso wie Muttermale, die sich in ihrer Form oder Farbe verändern.
Hier erfahren Sie genauer, wie Sie verdächtige Pigmentmale erkennen können.
Wenn Sie an sich neu erscheinende Verfärbungen auf der Haut beobachten, werden diese in den meisten Fällen völlig harmlos sein. Um auszuschließen, dass es sich dabei um die Anzeichen einer Erkrankung handelt, sollte eine ärztliche Untersuchung stattfinden. Eventuell zeitgleich auftretende Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Fieber oder Gelenkschmerzen können, müssen aber nicht, damit in Zusammenhang stehen. In jedem Fall bringt ein Arztbesuch Klarheit und ermöglicht durch die fachgerechte Diagnose gegebenenfalls die Einleitung geeigneter medizinischer Maßnahmen.
Medizinisch geprüft
Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto
Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.