Nahaufnahme vom Fuß einer Frau mit schmerzhaftem Hühnerauge an der Fußsohle

Hühneraugen: Ursachen, Behandlung und Pflege

6 min Lesezeit
Mehr anzeigen

Was sind Hühneraugen?

Als Hühneraugen (med. „Clavus“) bezeichnet man rundliche Hautstellen, die verhornt und verdickt sind und in ihrer Mitte einen harten Kern (Hornhautkeil) haben. Sie entstehen als Reaktion auf wiederholten Druck und Reibung, zum Beispiel durch schlecht sitzende Schuhe, und bilden sich deswegen häufig an den Füßen oder zwischen den Zehen. Der Hornhautkeil ist oft glasig, weshalb seine Erscheinung dem Auge eines Vogels („Hühnerauge“) ähnelt. Er kann sich bis tief unter die Haut erstrecken und auf das darunterliegende Gewebe drücken. Der Mittelpunkt des Hühnerauges ist daher besonders schmerzempfindlich - wird auf ihn Druck ausgeübt, machen sich die Schmerzen sowohl beim Gehen als auch beim Stehen bemerkbar.

Welche Ausprägungen von Hühneraugen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Hühneraugen, wobei die häufigsten „harte Hühneraugen“ (Clavus durus) und „weiche Hühneraugen“ (Clavus mollis) sind. Harte Hühneraugen entstehen typischerweise an der Fußsohle oder auf der Oberseite der Zehen, wo der Druck am stärksten ist. Weiche Hühneraugen hingegen bilden sich zwischen den Zehen, wo die Haut durch Feuchtigkeit weicher bleibt. Diese können dennoch genauso schmerzhaft sein wie Clavus durus.

Hühneraugen oder Warzen - wie sieht ein Hühnerauge aus?

Hühneraugen und Warzen, vor allem Dornwarzen, werden oft miteinander verwechselt, da beide meist am Fuß als verhärtete Hautstellen erscheinen und Schmerzen verursachen können. Im Gegensatz zu Hühneraugen werden Warzen jedoch durch Bakterien oder Viren ausgelöst, die durch die rissige Haut eindringen. Auch äußerlich gibt es einige Eigenschaften, die dir helfen können, die beiden zu unterscheiden.

Hühneraugen erkennt man an den folgenden Merkmalen:

  • runde, gut abgegrenzte Form
  • von einer dicken, gelblichen Hornhautschicht umgeben
  • oft glasiger oder durchscheinender Kern in der Mitte, der bei Druck Schmerzen verursacht
  • entstehen an Stellen, die Druck oder Reibung ausgesetzt sind, z. B. an den Zehengelenken oder Fußballen
Close-Up einer Dornwarze am Fußballen
Dornwarzen unterscheiden sich von Hühneraugen unter anderem durch schwarze Punkte oder Flecken im Zentrum.

Dornwarzen entstehen durch eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus. Auch ihr Erscheinungsbild ist unterschiedlich:

  • kleineraue Wucherungen mit schwarzen Punkten in der Mitte (getrocknete Blutungen)
  • keine klare Abgrenzung wie bei Hühneraugen; oft unregelmäßig geformt
  • treten häufig an den Fußsohlen auf und können nach innen wachsen, was sie besonders schmerzhaft macht

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du ein Hühnerauge oder eine Warze hast, solltest du dir ärztlichen Rat einholen oder dich an eine podologische Fachkraft wenden. Sie können dir eine eindeutige Diagnose stellen bzw. entsprechende Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Wie entstehen Hühneraugen? Ursachen und Risikofaktoren

Close-Up vom Fuß einer Frau, die ihre verhornte Ferse betastet
Trockene Haut an den Füßen und Hornhaut kann die Entstehung von Hühneraugen begünstigen.

Hühneraugen entstehen, wenn die Haut wiederholtem Druck oder Reibung ausgesetzt ist und darauf reagiert. In der Folge verdickt sich zunächst die oberste Hautschicht (Epidermis) und bildet eine harte, dichte Hornhaut. Besteht der Druck weiter fort und konzentriert sich punktuell auf eine Stelle, bildet sich ein sogenannter Hornhautkeil oder -zapfen, der nach innen wächst und als Hühnerauge bezeichnet wird. Diese Verdickung kann tief in die Haut eindringen und auf das darunterliegende Gewebe drücken, was zu Schmerzen führt. Verschiedene Faktoren können dies begünstigen:

  • Schlecht sitzende Schuhe: Vor allem zu enge oder unpassende Schuhe üben Druck auf bestimmte Stellen des Fußes aus und begünstigen die Entstehung von Hühneraugen. Besonders hohe Absätze oder spitze Schuhe können problematisch sein.
  • Fußdeformitäten: Fehlstellungen wie Hammerzehen, Hallux valgus (Ballenzeh) oder Plattfüße erhöhen das Risiko für Hühneraugen, da sie den Druck auf bestimmte Stellen des Fußes konzentrieren.
  • Fehlbelastungen beim Gehen: Auch eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung beim Gehen kann Hühneraugen als Ursache zugrunde liegen. Dies kann durch eine unzureichende Fußmuskulatur oder durch schlecht sitzendes Schuhwerk verstärkt werden.
  • Berufliche oder sportliche Belastungen: Menschen, die viel auf den Beinen sind oder spezielle sportliche Aktivitäten ausüben, können durch die immer gleiche Belastung der Füße anfälliger für Hühneraugen sein.
  • Mangelnde Fußpflege: Eine unzureichende Pflege der Füße, insbesondere trockene und sehr trockene Haut, kann die Entstehung von Hühneraugen begünstigen. Dadurch kann sich leichter Hornhaut bilden, die schließlich auch das Risiko eines Clavus fördert.
  • Diabetes: Diabetiker*innen haben einen gestörten Stoffwechsel, wodurch die Haut weniger Feuchtigkeit produziert und die Körperstellen schlechter durchblutet werden. Das führt zu trockenen Füßen bei Diabetes, was die Haut anfälliger für Druckstellen und Hühneraugen macht - denn die trockene, verhornte Haut kann den Druck nicht mehr gleichmäßig verteilen.

So kannst du Hühneraugen behandeln und entfernen

Die Behandlung von Hühneraugen hängt einerseits vom Schweregrad, aber auch von der zugrunde liegenden Ursache ab. Es gibt verschiedene Methoden, um Hühneraugen zu behandeln und die Beschwerden zu lindern:

Druckentlastung

Der erste Schritt, um Hühneraugen zu behandeln, ist die Entlastung der betroffenen Stelle. Das bedeutet, dass du Schuhe vermeiden solltest, die auf die betroffene Hautstelle drücken oder daran reiben. Auch spezielle Polster oder Schaumstoffringe, die um den Clavus gelegt werden, können den Druck verringern.

Hornhautentfernung

Die verhärtete Hautschicht um das Hühnerauge kann vorsichtig mit einem Bimsstein oder einer speziellen Feile entfernt werden. Hier ist besondere Vorsicht geboten, um die darunterliegende Haut nicht zu verletzen.

Salicylsäurehaltige Pflaster oder Lösungen

Salicylsäurehaltige Pflaster oder Lösungen helfen, die verhärtete Haut aufzuweichen und die Verhornung nach und nach abzutragen. Es ist wichtig, diese Produkte gemäß den Anweisungen zu verwenden. Vermeide auch den Kontakt mit gesunder Haut, um Reizungen zu verhindern. Diabetiker*innen sollten diese aufgrund ihrer empfindlicheren Haut nicht anwenden und stattdessen eine podologische Praxis aufsuchen.

Professionelle Fußpflege

Wenn Komplikationen wie Entzündungen auftreten oder das Hühnerauge besonders schmerzhaft ist, solltest du ärztlichen Rat suchen. Auch ein Besuch bei einer medizinischen Fußpflegefachkraft kann sinnvoll sein, besonders für Betroffene von Diabetes, die eine diabetische Fußpflege benötigen. Sie können das Hühnerauge sicher entfernen und dir weitere Tipps zur Vorbeugung geben.

Orthopädische Einlagen

Falls Fußfehlstellungen oder eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung die Ursache für deine Hühneraugen sind, können maßgefertigte orthopädische Einlagen helfen. Sie verteilen den Druck besser und können so die erneute Bildung von Hühneraugen verhindern.

Chirurgische Entfernung

In seltenen Fällen, z.B. wenn ein Hühnerauge besonders tief liegt und schmerzt, kann eine chirurgische Entfernung notwendig sein. Dies sollte jedoch nur von ärztlichem Fachpersonal durchgeführt werden.

Hühneraugen: 5 Pflegetipps für deine Füße

Regelmäßige Fußpflege kann helfen, Hühneraugen und andere Fußprobleme zu vermeiden. Dazu zählt insbesondere die Behandlung von trockener Haut an deinen Füßen, denn durch diese können sich schneller Hornhaut und damit auch Hühneraugen bilden. Bei trockenen Füßen ist daher eine rückfettende Feuchtigkeitspflege empfohlen, die neben der Trockenheit auch möglichen Juckreiz mindert. Besonders effektiv sind dabei natürliche Feuchthaltefaktoren (NFMs) wie Urea und Glycerin, die die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgen und in der Eucerin UreaRepair-Serie enthalten sind. Dexpanthenol wirkt hautberuhigend und juckreizlindernd, während Ceramide die Hautbarriere stabilisieren.

Mit einer effektiven Routine kannst du deine Füße zusätzlich geschmeidig halten und auf die Hautpflege vorbereiten:
Füße die in Wasser aufgeweicht werden

Mehr erfahren
Fuß an welchem Hornhaut mithilfe eines Bimssteins entfernt wird

  • Regelmäßige Hornhautentfernung: Verwende regelmäßig einen Bimsstein oder eine Fußfeile, um überschüssige Hornhaut abzutragen. Wenn du verhornte Stellen hast, kannst du diese mit dem Eucerin UreaRepair PLUS Fußschaum 10% vorsorglich behandeln, um die trockenen Stellen weicher zu machen. Für eine kurzzeitige Intensivbehandlung starker verhornter und rissiger Haut ist eine hohe Urea-Konzentration über 10 % empfohlen, z.B. mit der Eucerin UreaRepair PLUS 30% Urea Creme.

Mehr erfahren
Nahaufnahme eines Fußes dessen großer Zehennagel mit einer Fußpfeile bearbeitet wird

  • Zehennägel kurz halten: Halte deine Zehennägel kurz und sauber gefeilt, um eingewachsene Nägel zu vermeiden, die Druck auf die umliegende Haut ausüben können. Das senkt auch das Risiko für Hühneraugen, die sich unter dem Zehennagel bilden können.

Fuß der mit pflegender Feuchtigkeitscreme eingecremt wird

Mehr erfahren
Ansicht einer Fußsohle

  • Fußmassagen: Gönne deinen Füßen gelegentlich eine Massage, um die Durchblutung zu fördern und Verspannungen zu lösen.

Das kannst du tun, um Hühneraugen vorzubeugen

Frau schnürt ihre Sportschuhe
Bequeme Schuhe und regelmäßiger Schuhwechsel können zur Fußgesundheit beitragen und das Risiko für Hühneraugen reduzieren.

Um Hühneraugen an den Füßen zu vermeiden, solltest du neben einer sorgfältigen Fußpflege auch auf die Gesundheit deiner Füße im Alltag achten. Passendes Schuhwerk sowie weitere Maßnahmen, die Fußfehlstellungen vorbeugen, können das Risiko für Hühneraugen erheblich reduzieren.

  • Passende Schuhe tragen: Achte darauf, dass deine Schuhe gut passen und deinen Füßen ausreichend Platz bieten. Vermeide enge oder zu spitze Schuhe, die Druck oder Reibung auf die Zehen ausüben.
  • Regelmäßige Schuhwechsel: Trage nicht jeden Tag dieselben Schuhe. Ein Wechsel zwischen verschiedenen Schuhmodellen kann verhindern, dass immer dieselben Stellen belastet werden.
  • Schutzpolster verwenden: Verwende bei Bedarf Polster oder Einlagen, um Druckstellen zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, wenn du viel zu Fuß unterwegs bist oder über den Tag viel stehst.
  • Orthopädische Einlagen nutzen: Bei Fußfehlstellungen oder Problemen mit der Gewichtsverteilung können orthopädische Einlagen helfen, Druckstellen zu reduzieren und Hühneraugen vorzubeugen.
Neben dem passenden Schuhwerk empfiehlt es sich aber auch, die Fußmuskulatur aktiv zu stärken und so zu einer gleichmäßigen Belastung der Füße beizutragen. Das kannst du durch eine gute Körperhaltung und einen gleichmäßigen Gang erzielen, aber auch durch die Stärkung der Fußmuskulatur mittels gezielter Übungen. Damit kannst du Fußfehlstellungen vorbeugen und die Belastung der Füße ebenfalls besser verteilen, was das Risiko für die Entstehung von Hühneraugen verringert.

Deine tägliche Hautpflege

Ähnliche Artikel

Die Eucerin Apotheke in deiner Nähe