Eine Pipette gibt eine ölartige Flüssigkeit ab.

Squalan in der Hautpflege: Wirkung und Anwendungstipps

6 min Lesezeit

Was ist Squalan?

Squalan ist ein durchsichtiges, geruchsneutrales Öl, das üblicherweise aus den Pressrückständen von Olivenöl gewonnen wird. Genau genommen ist Squalan typischem Öl dabei nur ähnlich: Physikalisch handelt es sich um ein Alkan, also einen gesättigten Kohlenwasserstoff, der mit seinen Eigenschaften aber einem Öl nahekommt.

Es kommt als „Squalen“ in der Haut vor und ist mit knapp 15 % sogar ein Hauptbestandteil des Sebums der Haut, also des Hauttalgs. Ursprünglich wurde der Wirkstoff aus Haifischleber hergestellt und hat daher auch den Namen, der vom Lateinischen „Squalus“ für Haifisch abgeleitet ist. Mittlerweile wird Squalan aber deutlich nachhaltiger – überwiegend aus Ölen wie Oliven-, Palm-, Weizenkeim-, Reiskleie- oder Amaranthöl und selten auch aus Zuckerrohr – gewonnen. Hat es einen pflanzlichen Ursprung, wird der Wirkstoff auch als Phytosqualan bezeichnet.

Dieser natürliche Ursprung und seine vielfache Wirkung machen Squalan im Kosmetik-Bereich aber auch abseits davon immer beliebter. Aber was genau kann Squalan und was ist das Geheimnis hinter dem Wirkstoff?

Warum ist Squalan in Kosmetik- und Pflegeprodukten so beliebt?

Frau verwendet Creme auf ihrem angewinkeltem Schienbein.
Der Wirkstoff Squalan gilt als echter Allrounder und spendet vor allem intensiv Feuchtigkeit.

Squalan ist ein gern verwendeter Wirkstoff, denn durch seinen natürlichen Ursprung ist er besonders gut verträglich. Squalan-Öl ist zudem sehr oxidationsstabil und ohne Zugabe von Konservierungsstoffen bis zu 24 Monate haltbar – dadurch ist es ideal für Naturkosmetik und durch die gute Verträglichkeit auch gut für Produkte für sensible Haut geeignet.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Wirkung von Squalan: Der Wirkstoff gilt als echter Allrounder, der Feuchtigkeit spendet und der Hautalterung entgegenwirkt, neben dominierenden Inhaltsstoffen wie Hyaluron, Retinol und Vitamin C aber nahezu untergeht.

Die Wirkung von Squalan auf die Haut

Eine Frau mittleren Alters hält sich lächelnd die linke Hand an die Wange. Sie blickt an der Kamera vorbei.
Squalan hat unter anderem einen Anti-Aging-Effekt und kann für eine elastische und gut durchfeuchtete Haut sorgen.

Squalan fühlt sich auf der Haut geschmeidig an – sie wirkt weichgezeichnet und seidig. Der Wirkstoff lässt sich gut auf der Haut verteilen und zieht gut darauf ein. Trotz der Bezeichnung als Öl, hinterlässt Squalan keinen fettenden Film und keine Rückstände auf der Haut. Der Wirkstoff bewahrt langfristig Feuchtigkeit in der Haut und führt so zu einer besser durchfeuchteten Haut, die weniger Falten bildet und rosiger aussieht.

Zudem wirkt Squalan antioxidativ. Ähnlich einem Vitamin schützt es die Haut vor Einflüssen wie Smog und Staub und sorgt dafür, dass hauteigenen Fette nicht oxidieren. Als Antioxidans kann Squalan also freie Radikale, die Schaden in der Haut anrichten können, in molekularen Sauerstoff umwandeln und so der Haut helfen, sich gegen oxidative Stressfaktoren zu wehren – ein klassischer Anti-Aging-Effekt.

Die Vorteile von Squalan im Überblick:

  • Sorgt für ein angenehmes, seidig-weiches Hautgefühl ohne Rückstände
  • Sehr gut verträglich, auch bei empfindlicher Haut, passt sich Bedürfnissen unterschiedlicher Hauttypen an
  • Transportiert andere Wirkstoffe tief mit in die Haut, wirkt also ähnlich wie der Wirkstoff Allantoin penetrationsfördernd
  • Spendet intensiv Feuchtigkeit und hält die Haut geschmeidig und gut durchfeuchtet
  • Polstert die Haut zudem durch die feuchtigkeitsspendende Eigenschaft auf und gibt ihr Spannkraft
  • Wirkt antioxidativ und schützt die Haut somit vor Umwelteinflüssen wie Smog und Staub
  • Vielseitig einsetzbar: Neben der Haut kann Squalan auch für Nagelpflege sowie für die Haare verwendet werden – auch hier wirkt es hydratisierend und verleiht Glanz

Kann Squalan schädlich sein?

Nein, Squalan ist nicht schädlich, da der Wirkstoff in unverarbeiteter Form natürlich ist und in unserer Haut vorkommt. Dadurch ist er sogar sehr gut verträglich und eine allergische Reaktion so gut wie unmöglich. Reines Squalan-Öl ist allerdings wegen der hohen Fettsäurekonzentration nicht für jeden Hauttyp geeignet. Zwar gilt Squalan als nicht-komedogen, neigt also nicht dazu, Akne zu fördern – allerdings ist jede Haut unterschiedlich und so reagiert auch jede Person anders auf Konzentrationen von Fettsäuren. Die Erfahrungen mit Squalan können also verschieden sein. Bei Akne ist es ratsam, dieses nicht in Form von reinem Öl zu nutzen.

Die DermoPure Therapiebegleitende Feuchtigkeitscreme von Eucerin enthält beispielsweise ebenfalls Squalan. Die Creme wurde speziell für Menschen entwickelt, die unter zu Akne neigender Haut leiden und sich in medikamentöser Behandlung befinden. Die Textur ist – entsprechend den Eigenschaften von Squalan – nicht fettend und trotzdem feuchtigkeitsspendend. Es reduziert Spannungen und Hautrötungen und mildert Hautirritationen.

Für welche Hauttypen eignet sich Squalan?

Frau hält eine Hand schützend vor ihr Gesicht, um sich vor der Sonne abzuschirmen.
UV-Strahlung ist ein Faktor, der die Hautalterung stark vorantreibt. Wirkstoffe wie Squalan wirken dagegen.

In der richtigen Formulierung ist der Wirkstoff prinzipiell für jeden Hautzustand geeignet. Durch seinen natürlichen Ursprung ist selbst bei sensibler Haut eine allergische Reaktion sehr unwahrscheinlich. Die vielfältigen Eigenschaften sorgen für unterschiedliche positive Erfahrungen mit Squalan – je nach Hauttyp.

  • Trockene Haut: Squalan stärkt den natürlichen Lipidfilm und bewahrt die Haut vor Feuchtigkeitsverlust, was besonders bei trockener Haut von Vorteil ist. Insbesondere in Verbindung mit anderen feuchtigkeitsspendenden Stoffen wie Hyaluronsäure oder Glycerin hilft die Wirkung von Squalan dabei, trockene, rissige und raue Hautstellen geschmeidig zu halten. 
  • Unreine Haut: Squalan ist nicht-komedogen und noch dazu besonders leicht und nicht fettend. Eine Anwendung bei unreiner und fettiger Haut ist also ebenso möglich. Der Wirkstoff hinterlässt keine fettenden Rückstände und verstopft somit keine Poren. Ganz im Gegenteil – es lässt sich sogar mühelos auf der Haut verteilen und zieht dort schnell ein. Bei fettiger Haut trägt Squalan mit seiner Wirkung sogar zur Regulierung der Talgproduktion bei.

  • Empfindliche Haut: Durch seinen natürlichen Ursprung und der Ähnlichkeit zum hauteigenen Sebum ist Squalan gut verträglich, auch bei sensibler Haut. Der Wirkstoff kann die Haut sogar wieder ins Gleichgewicht bringen, da er der Haut langanhaltend Feuchtigkeit spendet und der Haut somit Elastizität verleiht.
  • Alternde Haut: Squalan fängt freie Radikale und beugt somit feinen Linien und Falten in der Haut vor. Freie Radikale entstehen vor allem durch UV-Strahlung und treiben die Hautalterung stark voran. Der vielfältige Stoff geht mit seiner antioxidativen Wirkung aktiv dagegen an.

Anwendung von Squalan: Tipps für die tägliche Pflegeroutine

Wegen seiner guten Verträglichkeit ist Squalan in der Kosmetik immer häufiger zu finden – beispielsweise, um einer Creme ein seidiges „Finish“ zu verleihen, ohne Rückstande auf der Haut zu hinterlassen. Oft findet sich auf der INCI-Liste (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) die Bezeichnung „Squalane“ wieder. Durch seine Wirkung eignet sich der Inhaltsstoff zudem auch optimal für die tägliche Hautpflege. Entweder ist der Wirkstoff pur in Form von Squalan-Öl oder als Bestandteil in Kosmetikprodukten zu finden. Das reine Öl ist wegen der hohen Fettsäurekonzentration nicht für jeden Hauttyp geeignet, weshalb Produkte wie Cremes, Gesichtsmasken oder Seren mit Squalan als Bestandteil die bessere Wahl sind, wie zum Beispiel in der Eucerin Ultra Sensitive Beruhigende Pflege für Normale Haut bis Mischhaut. Diese Creme enthält Squalan und hat insgesamt eine leichte Formulierung, die gut für die tägliche Routine geeignet ist. Sie stärkt die Hautschutzbarriere, reduziert und lindert Hautirritationen und macht die Haut bei langfristiger Anwendung weniger anfällig für Reizungen.

Alternativ kannst du auch tropfenweise reines Squalan-Öl in deine gewohnten Produkte für Gesichts- und Hautpflege mischen. Das Mischen mit anderen Produkten, die Fett oder Emulgatoren enthalten, ist unproblematisch – Squalan ist in Wasser nahezu unlöslich. Auch als Make-Up-Grundlage für eine glatte Basis eignet sich der Wirkstoff. Nach dem Duschen auf der noch feuchten Haut sorgt Squalan wiederum dafür, Feuchtigkeit zu bewahren und die Haut weich und geschmeidig zu halten.

Weitere beliebte Anwendungen von Squalan

Neben seiner Wirkung auf die Haut ist Squalan auch in anderen Kombinationen immer mehr zu finden. Der Wirkstoff ist pflegend, aber nicht fettend – dadurch eignet sich Squalan für die Haare perfekt. Sie bleiben geschmeidig, ohne nachzufetten, und werden trotzdem mit Feuchtigkeit versorgt. Der Inhaltsstoff wird daher auch gerne in Shampoos, Spülungen oder im Conditioner verwendet – kann aber auch als Leave-In einige Stunden vor dem Waschen verwendet werden, um spröde Spitzen optimal zu pflegen. Auch auf den Nägeln ist der Wirkstoff feuchtigkeitsspendend und verleiht Glanz.
Schwangere Frau mit weißem Ober- und Unterteil bekleidet hält sich mit ihren Händen den schwangeren Bauch.
Auch in der Schwangerschaft kann Squalan bedenkenlos angewandt werden.

Übrigens eignet sich Squalan auch in der Schwangerschaft. Der Wirkstoff sorgt bekanntlich für eine bessere Hautfeuchtigkeit und hat somit auch einen positiven Einfluss auf die Dehnbarkeit und Elastizität der Haut. Deshalb kann Squalan helfen, Schwangerschafts-Streifen vorzubeugen und die Haut zu pflegen. Dadurch, dass Squalan auch in der natürlichen Hautbarriere vorkommt und gut verträglich ist, kann der Bauch damit bedenkenlos eingerieben werden. Auch sensible Kinder- und Babyhaut kann man mit dem Wirkstoff pflegen.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

 

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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