Frau fässt sich an das gerötete Augenlid.

Trockene Augenlider:  Ursachen für brennende und juckende Augenlider und was dagegen hilft

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Das Wichtigste in Kürze: 

  • Trockene Augenlider können unter anderem durch äußere Reize wie Bildschirmarbeit, falsche Pflege, Allergien oder durch Erkrankungen wie Neurodermitis entstehen.
  • Nicht selten kommt es gleichzeitig zu Begleiterscheinungen wie Juckreiz, Brennen, einem Spannungsgefühl oder Rötungen.
  • Eine sanfte Reinigung, feuchtigkeitsspendende Augenpflege mit Hyaluron und Ceramiden sowie ausreichend Schlaf und eine reizstoffarme Routine helfen, die Hautbarriere zu stärken und trockene Augenlider langfristig zu vermeiden.

Ursachen für trockene Augenlider

Frau im weißen T-Shirt blickt in ihr Spiegelbild und cremt sich mit der rechten Hand die Haut unter dem Auge ein.
Die Haut auf den Augenlidern und an der Augenpartie ist besonders dünn und empfindlich.

Trockene Augenlider sind nicht selten. Wir blinzeln rund 10.000 Mal am Tag, um die Augäpfel zu benetzen und sie vor dem Austrocknen zu schützen. Wenn wir dann noch lange oder angestrengt auf Bildschirme schauen, die Augen oft zusammenkneifen und an ihnen reiben, wirkt sich das auch auf die Haut an der Augenpartie aus: Sie trocknet aus, es entstehen kleine Trockenheitsfalten, auch Lachfältchen oder Krähenfüße genannt, und die dünne Haut wird gereizt. 

Die Ursachen für trockene Augenlider sind vielfältig – und diesen muss auf den Grund gegangen werden, bevor zu Hausmitteln oder Cremes gegriffen wird. Oft liegt den Symptomen eine Kontaktdermatitis zugrunde. Das bedeutet, dass die Haut auf äußere Einwirkungen wie Allergene oder einen Reizstoff reagiert.

So gehen trockene Augenlider unter anderem mit der täglichen Beanspruchung der Augen einher. Generell ist die Haut um die Augenpartie und auf den Augenlidern besonders dünn und dadurch empfindlich. Daher kann trockene Haut unter den Augen noch schneller entstehen. Die Haut hat hier nur wenige Talgdrüsen und kaum bis kein Fettgewebe, sodass Feuchtigkeit nur sehr begrenzt gebunden werden kann. Das sind Faktoren, die die Hautschutzbarriere schwächen und den Weg für Feuchtigkeitsverlust und Irritationen der sensiblen Haut ebnen. Die Augenpartie ist durch die Empfindlichkeit auch oft von allergischen Hautausschlägen betroffen und auch chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis machen sich häufig an den Augen bemerkbar. Je nach Auslöser lässt sich meist schnell einschätzen, was bei trockenen Augenlidern zu tun ist.

Diese Faktoren können ebenfalls die Ursache trockener Augenlider sein:

  • Unpassende Pflege: Zu wenig, aber auch zu viel Pflege kann die Augenlider reizen. Durch häufiges Waschen und Reinigen kann die Haut irritiert werden.
  • Allergische Reaktionen: Die trockene Haut auf den Augenlidern kann auch durch allergische Reaktionen ausgelöst werden. Die Haut kann beispielsweise auf Pflege- oder Reinigungsprodukte, Make-up, Waschmittel oder auch Lebensmittel reagieren.
  • Umwelteinflüsse und äußere Faktoren: Auch schlechte Luft oder extreme Kälte oder Hitze können für trockene Haut auf den Augenlidern sorgen. Ein klassisches Beispiel ist ein Sonnenbrand, der auch an der Augenpartie entstehen kann.
  • Lebensstil: Stress, Schlafmangel und der Konsum von Alkohol oder Zigaretten wirken sich bekanntermaßen negativ auf die Hautgesundheit aus. Genauso kann der Körper durch trockene rote Augenlider, Juckreiz und Brennen aber auch eine Mangelerscheinung deutlich machen: Besonders ein Vitaminmangel ist oft für trockene Haut verantwortlich. Bei zu wenig Vitamin A, B oder C verlaufen Stoffwechsel- und Regenerationsprozesse langsamer, was ebenfalls in entzündlichen Reaktionen resultieren kann.
  • Hormonelle Einflüsse und das Alter: Ein schwankender Hormonhaushalt zeigt sich im Hautbild, genau wie das Alter. Mit zunehmendem Alter nimmt die Menge an natürlichen Feuchthaltefaktoren wie Hyaluronsäure, die die Haut produziert, ab. Sie helfen Feuchtigkeit zu halten – entsprechend kann ein Rückgang zu trockener Haut, auch auf den Augenlidern, führen.
  • Erkrankung: Erkrankungen wie Neurodermitis (atopische Dermatitis), Lidekzem (atopische Liddermatitis), Lidrandentzündung (Blepharitis) oder eine Meibomdrüsen-Dysfunktion (MDD) sind ebenfalls mögliche Ursachen trockener Augenlider.

Begleiterscheinungen von trockenen Augenlidern: Brennen, Jucken und schuppige Haut

Trockene Augenlider können von weiteren Symptomen begleitet werden. Unangenehmer Juckreiz und Brennen sind häufige Beschwerden, die sich deutlich bemerkbar machen – ansonsten sind der Hautzustand und trockene Stellen auf dem Augenlid, insbesondere bei geöffnetem Auge, aber oft gar nicht so leicht zu erkennen. Kaum sichtbare Risse zeigen sich meistens erst mit einem Spannungsgefühl auf dem Augenlid. Bei stärker gereizten Augenlidern klagen Betroffene oft über Rötungen an den Lidrändern, Schwellungen, Juckreiz und Schmerzen beim Blinzeln. Durch die Trockenheit ist die Haut auf den Augenlidern oft schuppig und rau – es kann auch zu verdickter Haut oder Verkrustungen kommen.

Bei starken und anhaltenden Symptomen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch, wenn die Beschwerden sich verschlechtern, etwa Blasen auf den Augenlidern hinzukommen, die Augen lichtempfindlich sind oder übermäßig tränen, könnte ein ernster Grund dahinterstecken. 

Schwellungen und Entzündungen an den Augenlidern

Eine Entzündung kann ebenfalls durch juckende, trockene Augenlider auffallen: Ein Fremdkörpergefühl im Auge, Schwellungen am Lidrand (häufig in Form von Tränensäcken) und verklebte Wimpern können auf eine entzündliche Reaktion hindeuten. Eine seborrhoische Dermatitis kann beispielsweise eine entzündliche Reaktion auf das übermäßige Wachstum eines bestimmten Hefepilzes, dem Malassezia-Hefepilz sein, der sich auf der Haut befindet. Davon sind besonders die Augenpartie, sowie das Gesicht und die Kopfhaut betroffen. Kläre entzündliche Prozesse unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin ab.

Entzündete Lidränder: Gerstenkorn und Hagelkorn

Entzündete Lidränder, medizinisch als Blepharitis bezeichnet, haben ihren Ursprung oft an kleinen Talgdrüsen am Rand der Augenlider (Meibomdrüsen), die normalerweise ein öliges Sekret produzieren, das sich bei jedem Lidschlag über die von den Tränendrüsen abgegebene Tränenflüssigkeit legt, sodass sich die Augenlider geschmeidig öffnen und schließen können. Der Ölfilm sorgt außerdem dafür, dass die Tränenflüssigkeit nicht so schnell verdunstet und verhindert damit trockene Augen. Eine Verstopfung der Drüsenausgänge kann die Funktion der Meibomdrüsen stören und zu einer Dysfunktion führen: In dem Fall fehlt der schützende Ölfilm und die Augen werden trocken, gereizt und fangen an zu brennen oder jucken – am Lidrand und an den Wimpern entstehen teilweise Verkrustungen. Entzündete Lidränder lassen sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, darunter Nebenwirkungen von Medikamenten, Hormonveränderungen, Hauterkrankungen oder mechanische oder chemische Reize.

Aus einer verstopften, entzündeten Lidranddrüse kann sich auch ein Hagelkorn (Chalazion) entwickeln. Das ist eine knotige Verdickung am Lidrand, die meistens zwar nicht schmerzhaft, aber störend ist. In der Regel bildet sich diese Verdickung innerhalb weniger Tage von selbst zurück. Durch eine entzündete Lidranddrüse kann auch ein Gerstenkorn (Hordeolum) entstehen. Hier sind hingegen Bakterien beteiligt. Die Lidranddrüse schwillt an und füllt sich mit Eiter, was am äußeren Lidrand häufig durch einen kleinen, gelblichen Knoten sichtbar wird. Dieser ist in der Regel druckempfindlich und schmerzhaft und verschwindet, wie ein Hagelkorn, nach wenigen Tagen. Das Gerstenkorn öffnet sich hierbei allerdings – der Eiter fließt ab und die Entzündung geht zurück. 

Beim Gerstenkorn handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die ansteckend ist. Solltest du betroffen sein, achte unbedingt auf eine gute Hygiene und drücke auf keinen Fall an der Schwellung herum, da sich die Bakterien sonst im Auge verteilen und weitere Gerstenkörner oder eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hervorrufen können. 

Atopische Liddermatitis: Wie erkennt man ein Lidekzem? 

Normalerweise ist die trockene Haut auf den Augenlidern mit der richtigen Augenpflege schnell wieder glatt und geschmeidig. Anders ist es allerdings bei einem Lidekzem, medizinisch auch atopische Liddermatitis, da hier eine Hauterkrankung Grund für die Beschwerden ist. Diese ist zwar nicht übertragbar – bei einem Lidekzem ist eine Behandlung dennoch wichtig. Eine passende Salbe kann bei einem Lidekzem bereits helfen. Zuvor sollte jedoch Rücksprache mit einem Facharzt oder einer Fachärztin gehalten werden. Atopische Liddermatitis tritt oft im Zusammenhang mit Neurodermitis auf. Trockene, geschwollene Augenlider und gerötete, schuppige und juckende Haut sind typische Begleiterscheinungen. Oft sind bei einem Lidekzem beide Augen betroffen, es kann aber auch einseitig auftreten.

Vom Hausmittel bis zur Creme: Was du gegen trockene Augenlider tun kannst

Juckende, trockene und rote Augenlider kannst du in der Regel mit effektiver Pflege schnell in den Griff bekommen. Bei trockenen Augenlidern können Cremes oder andere Pflegeprodukte helfen. Eine Entzündung oder ein Lidekzem wird oft mit einer Salbe oder einer anderen ärztlich empfohlenen Methode behandelt. Da die Haut an der Augenpartie sehr dünn ist, ist hier eine sanfte Behandlung notwendig. Bei trockener Haut ist Feuchtigkeit besonders wichtig. Durch eine Augenpflege mit wirksamen Inhaltsstoffen können die trockenen Augenlider und die Haut an der Augenpartie optimal mit Feuchtigkeit versorgt werden. Dafür eignet sich beispielsweise die Hyaluron-Filler + 3x Effect Augenpflege LSF 15 von Eucerin, der mit lang- und kurzkettiger Hyaluronsäure der Haut Feuchtigkeit spendet und durch die Inhaltsstoffe Saponin und Enoxolon gleichzeitig die Hyaluronsäure-Produktion der Haut anregt.

Es gibt auch einige Hausmittel, die bei der Regeneration der Haut unterstützend wirken können. Teste sämtliche Tipps vorher unbedingt auf einer nicht irritierten Hautstelle, um Allergien und Reizungen ausschließen zu können und hole im Zweifel ärztlichen Rat ein. Bei einer Entzündung oder einem Lidekzem ist eine ärztliche Behandlung sogar sehr zu empfehlen, von Hausmitteln hingegen ist dringend abzuraten. 

Diese Hausmittel können trockene Augenlider und leichte Begleitsymptome lindern:

  • Olive: Die Wirkstoffe aus Olivenöl können zu schneller Besserung verhelfen: Die Hautpartie bekommt Feuchtigkeit zurück, die durch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren gut von der Haut aufgenommen werden, sodass die Feuchtigkeit besser in der Haut gespeichert werden kann. Die ungesättigten Fettsäuren wirken wie eine Schutzhülle auf der Haut, die einer Austrocknung vorbeugen kann.
  • Kamille: Bei Entzündungen und Reizungen ist Kamille ebenfalls sehr populär. Echte Kamille ist unbedenklich und gilt in der Augenheilkunde als beliebte Heilpflanze. Bei Kamillentee ist allerdings zur Vorsicht geraten: In importierten Tee-Produkten können Kamillen-Pollen enthalten sein, die Allergien auslösen können.
  • Aloe Vera: In Aloe Vera sind Vitamin E und Antioxidantien enthalten, die feuchtigkeitsspendend wirken und der Haut bei der Regeneration und Nährstoffversorgung helfen. Es kann als Gel gekauft oder durch Aufschneiden der Blätter direkt aus der Pflanze gewonnen werden. Beim Kauf eines Aloe Vera Gels solltest du unbedingt darauf achten, dass keine weiteren Inhaltsstoffe enthalten sind – andernfalls besteht die Gefahr, dass deine empfindliche Haut an den Augen auf diese allergisch reagiert.
  • Gurkenscheiben: Um die geschwollene Augenpartie zu mildern und den trockenen oder schuppigen Augenlidern einen Frischekick zu verschaffen, kannst du dir auch Gurkenscheiben auf die Augen legen. Übrigens: Auch Cremes, die bei trockenen Augenlidern helfen, kannst du im Kühlschrank aufbewahren und dadurch einen angenehmen Kühleffekt beim Auftragen erzielen.

Trockenen Augenlidern vorbeugen: Tipps zur richtigen Pflege

Frau blickt in ihr Spiegelbild und reinigt mit einem Wattepad ihre Wange. Sie lächelt und trägt ein weißes Handtuch in den Haaren.
Beim Abschminken und reinigen der Augenpartie solltest du weiche Wattepads nutzen.

Mit ein paar einfachen Tricks kannst du trockenen Augenlidern vorbeugen und die empfindliche Haut an deiner Augenpartie effektiv und schonend pflegen. 

  • Allgemein solltest du dein Gesicht und auch die Haut um die Augen gründlich reinigen. Dabei solltest du nur sanft über das Augenlid reiben und lauwarmes Wasser sowie weiche Wattepads nutzen, um die Haut nicht zu irritieren.
  • Aggressive Produkte, wie alkoholhaltige Mittel und reizende Inhaltsstoffe solltest du unbedingt vermeiden. Greife stattdessen zu feuchtigkeitsspendenden Cremes, die Wirkstoffe wie Ceramide, Hyaluron und Niacinamid enthalten. Diese fördern eine intakte Hautschutzbarriere, mildern Entzündungen und schützen die Haut vor Irritationen. Um sanft die Augen vom Make-up zu befreien, eignet sich beispielsweise der Eucerin DermatoClean Augen-Make-Up-Entferner, der schonend und gründlich reinigt und dabei die empfindliche Augenpartie vor dem Austrocknen schützt. 
  • Bei neuen Make-up- und Pflegeprodukten solltest du vorsichtig sein – insbesondere, wenn deine Augenlider brennen und jucken, also gereizt sind, solltest du keine neuen Produkte anwenden. Bei akuten Beschwerden solltest du im besten Fall gänzlich auf Make-up verzichten, denn das kann zusätzlich strapazierend für die irritierte Haut sein.
  • Achte auf ausreichend Schlaf. Dieser simple Tipp kann bereits viel bewirken, denn die Haut wird während der Regenerationsphase unterstützt. Pausen, besonders bei Arbeiten an Bildschirmen, und ausreichend Schlaf ist entsprechend wichtig, um überbeanspruchten und trockenen Augen vorzubeugen und häufiges zusammenkneifen oder Augen reiben zu vermeiden.
  • Eine ausgewogene Ernährung und viel Wasser wirken sich ebenfalls positiv auf den Organismus, damit auch auf die trockenen Stellen auf dem Augenlid, aus. Durch viel Wasser wird die Mikrozirkulation in der Haut verbessert und eine optimale Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ermöglicht. 

Deine tägliche Hautpflege

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