Was ist Sonnenlicht – Und wie wirkt es auf die Haut?

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Was ist Sonnenlicht?

Sonnenlicht besteht aus einem Spektrum verschiedener Strahlenarten mit unterschiedlichen Wellenlängen. Sichtbares Licht hat eine Wellenlänge von 400 - 700 Nanometer (kurz nm, 1 nm entspricht 0,0000001 Zentimetern), das unsichtbare UV-Licht (ultraviolett) eine kürzere Wellenlänge (280 - 400 nm) und das unsichtbare Infrarotlicht eine längere Wellenlänge (700 nm - 1 mm). Das Licht mit den größeren Wellenlängen, sichtbares Licht und Infrarotlicht, kann zwar tiefer in die Haut eindringen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung geringer als beim UV-Licht.

Natürlich hat Sonnenlicht auch positive Eigenschaften und Wirkungen: Als Energiequelle birgt es zahlreiche Vorteile – von der Photosynthese der Pflanzen bis zur Vitamin-D Produktion beim Menschen. Wie bei den meisten biologischen Prozessen zählt auch hier die Ausgewogenheit: Gemäßigter Aufenthalt in der Sonne wirkt sich positiv aus, zu viel Sonne kann jedoch für die Haut schädlich sein.

Die Wirkung von Sonnenlicht auf die Haut

Sonnenlicht, insbesondere die UVA- und UVB-Strahlung, kann zahlreiche negative Auswirkungen auf die Haut und den menschlichen Organismus haben. Ärzte und Dermatologen weisen vermehrt auf die hohe Korrelation zwischen der Häufigkeit von Hautkrebs und dem Ausmaß von DNA-Schäden hin. Über 90 % aller Hautkrebsfälle werden durch Sonnenlicht verursacht. Es ist allgemein bekannt, dass die beste Prophylaxe ein guter Sonnenschutz ist.

Wie UV-Strahlung die Haut schädigt

Illustration von UV-Licht, das durch die Haut dringt
Eindringen des elektromagnetischen Spektrums der Sonne in die Haut.
Frau schirmt Gesicht von der Sonne ab
Sonnenschutz wird empfohlen – UVA- und UVB-Strahlen können die Haut schädigen.

Die hochenergetische, kurzwellige UVA- und UVB-Strahlung wirkt auf die Hautzellen ein, welche dann hochreaktive freie Radikale bilden. Diese überschüssigen freien Radikale (Sauerstoffmoleküle) schädigen die Zelle und es kommt zu vermehrtem oxidativem Stress. Dieser wird durch das Ungleichgewicht zwischen der Produktion freier Radikale und der Fähigkeit des Körpers, diese durch Antioxidantien zu neutralisieren, verursacht.

Da UV-Licht eine kurze Wellenlänge aufweist, kann es lediglich in das Stratum corneum (Epidermis) und die obersten Abschnitte der Dermis eindringen, jedoch nicht in tieferliegende Hautschichten. Dennoch ist die UV-Strahlung in der Lage, in allen Hautschichten Schäden hervorzurufen. Je stärker die verursachten Schäden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Falten und Hauterkrankungen, unter anderem Hautkrebs, entwickeln.

Wenn du sonnenbedingte Veränderungen der Haut feststellst, die dir Sorgen bereiten, solltest du sofort einen Hautarzt aufsuchen.

Sonnenbrand

Sonnenbrand auf der Haut
Typisch für einen Sonnenbrand ist rote, wunde Haut, auch mit Blasenbildung.

Sonnenbrand ist die häufigste Form eines Lichtschadens und wird hauptsächlich durch UVB-Strahlung verursacht. Die Haut rötet sich, wird wund und bildet Blasen. Die Symptome können noch bis zu 5 Stunden nach der Sonnenexposition auftreten. Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Schmerzlinderung durch Kühlung der Haut. Dazu wird eine kühlende, hautberuhigende After-Sun-Pflege wie die Eucerin Sensitive Relief After Sun Gel-Creme  aufgetragen und ggf. ein feuchtes Tuch aufgelegt.

Bei schwerem Sonnenbrand mit Blasenbildung, Schwächegefühl und Dehydrierung oder, wenn ein Kleinkind oder Baby einen Sonnenbrand erleidet, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Sonnenallergien

Anzeichen der PLD
Die Symptome der PLD sind revidierend und treten ein bis zwei Tage nach Einwirkung der UV-Strahlung auf.
Anzeichen von Mallorca-Akne
Die Mallorca-Akne wird durch Sonneneinwirkung in Verbindung mit bestimmten Kosmetika verursacht.

Die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) ist die häufigste Form der Sonnenallergie und wird bei über 90 % der Sonnenallergiker festgestellt. Sie tritt in Westeuropa und den USA bei 20% der Bevölkerung auf. Sonnenallergien werden durch UVA-induzierten oxidativen Stress und in geringerem Umfang auch durch UVB-bedingte freie Radikale hervorgerufen.






Acne aestivalis (Mallorca-Akne) wird durch UV-Strahlung in Verbindung mit bestimmten Inhaltsstoffen, z.B. Emulgatoren, in Kosmetika oder Sonnenschutzmitteln ausgelöst. Diese verursachen dann Hautirritationen und eine Entzündung der Talgdrüsenfollikel. Acne aestivalis betrifft ca. 1 - 2 % der Bevölkerung, wobei Frauen zwischen 25 und 40 Jahren am häufigsten betroffen sind.

Medikamentös bedingte Lichtempfindlichkeit

Frau nimmt eine Tablette ein
Photoallergische Reaktionen können bei Wechselwirkungen eines Medikaments mit der Sonnenstrahlung auftreten.

Phototoxische und photoallergische Reaktionen können auftreten, wenn ein Medikament durch Wechselwirkungen mit UV-Strahlung aktiviert wird und dann Hautsymptome verursacht. Medikamentös bedingte Lichtempfindlichkeit kann sowohl durch die Einnahme oraler (systemischer) Medikamente als auch durch äußerlich angewendete Medikamente entstehen.

Einige entzündungshemmende Medikamente, zum Beispiel Ibuprofen, können die Haut ebenfalls lichtempfindlich machen. Andere photoaktive Medikamente sind Antibiotika, nicht-steroidale Entzündungshemmer, harntreibende Mittel, Cholesterinsenker, Vitamin-A-Derivate und Fungizide. Dies sollte unbedingt bei der Wahl der Haut- und Sonnenpflege berücksichtigt werden.

Bitte wende dich an deinen Arzt oder Apotheker, wenn du nicht sicher bist, ob dein Medikament Lichtempfindlichkeit hervorrufen kann.

Vorzeitige Hautalterung

Gesicht einer älteren Frau
Vorzeitige Hautalterung kann durch Sonneneinwirkung ausgelöst werden und sich als Fältchen und ledrige Haut bemerkbar machen.

In den meisten Fällen wird eine vorzeitige Hautalterung  durch Sonneneinwirkung verursacht.

Die Haut reagiert mit:

Hyperpigmentierung

Hyperpigmentierung wird durch eine Überproduktion des natürlichen Pigments Melanin verursacht, welches der Haut ihre Farbe verleiht. Diese Überproduktion kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Der häufigste ist übermäßige Sonneneinstrahlung auf die Haut. UVA- und UVB-Strahlen sowie HEV-Licht  können zur Entstehung von Pigmentierungsproblemen wie Alters- bzw. Sonnenflecken beitragen.

Hautkrebs

Großes Muttermal auf der Schulter einer Frau
Hautkrebs wird durch Schäden infolge einer jahrelangen Sonneneinwirkung ausgelöst. Es empfiehlt sich ein geeigneter Sonnenschutz.
Hautarzt untersucht ein Muttermal
Regelmäßige Kontrollen durch den Hautarzt sind notwendig – jede Hautveränderung sollte unverzüglich dem Arzt gezeigt werden.

Hautkrebs tritt vor allem an Hautpartien auf, die verstärkt der Sonne ausgesetzt sind. Das Basaliom ist der häufigste Tumor der Haut und geht von der Basalmembran aus. Er wird überwiegend im Gesicht beobachtet und zeigt je nach Ausdehnung und Tiefe unterschiedliche Formen. Der Tumor wächst relativ langsam, kann aber Gewebestrukturen zerstören.

Das Plattenepithelkarzinom betrifft besonders oft Gesicht, Kopf und Handrücken. Dieser Tumor wächst relativ rasch und zerstört in der Umgebung vorhandene Gewebestrukturen. Plattenepithelkarzinom und Basaliom werden auch als weißer Hautkrebs zusammengefasst.

Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) ist die bösartigste Form von Hautkrebs. Das erste Anzeichen ist häufig ein neuer Leberfleck oder Veränderungen an einem alten Leberfleck. Melanome sind zumeist unregelmäßig geformt, unterschiedlich gefärbt und größer als 5 mm. Sie können auch auf nichtsonnenlichtexponierter Haut auftreten, finden sich jedoch am häufigsten am Rücken, an den Beinen, Armen und im Gesicht. Zur Vorbeugung von Hautkrebs sollten Muttermale und Leberflecken  regelmäßig dermatologisch untersucht werden.

Aktinische Keratose

An sonnenlichtexponierten Hautarealen lässt sich häufig die sogenannte aktinische Keratose  finden. Als Folge der DNA-Veränderung bilden sich atypische Zellen, die die normale Epidermis zerstören und zu Verhornungsstörungen führen. Sichtbar werden kleine, flache, rötlichbraune Tumore mit einer Hornhautauflagerung. Aktinische Keratosen sind typische Präkanzerosen, die sich bevorzugt auf hell pigmentierter Haut bilden.

Eigenschaften von UVA- und UVB-Strahlung

UV-Strahlung tritt in drei Varianten auf – ultraviolett A (UVA), ultraviolett B (UVB) und ultraviolett C (UVC):

  • UVA-Strahlung trägt ebenfalls zu Hautschäden bei, insbesondere der vorzeitigen Hautalterung.
  • UVB-Strahlung liefert der Haut Energie zur Herstellung von Vitamin D, ist allerdings auch für Sonnenbrand und unmittelbare DNA-Schäden verantwortlich.
  • UVC-Strahlung wird in der oberen Erdatmosphäre herausgefiltert und trifft nicht auf die Haut.
Informationen zu UV-Strahlung
Informationen zu UV-Strahlung
UVA- und UVB-Strahlen haben unterschiedliche Eigenschaften und dementsprechend auch unterschiedliche Wirkungen auf die Haut.

UVA-Strahlung

UVA-Strahlen haben praktisch den ganzen Tag über die gleiche Intensität. Sie aktivieren die bereits in den oberen Hautzellen vorhandenen Vorläuferstufen des Melanins und sorgen so für eine sofortige, kurzzeitige Bräunung der Haut. UVA-Strahlen dringen fast ungehindert durch Wolkenschichten und Dunst hindurch und können sogar Glas und Fenster durchdringen.

Da sie tief in die unterste Hautschicht, die Dermis, eindringen, spielen sie bei chronischen Lichtschäden eine größere Rolle als bei akuten Schäden: 

UVB-Strahlung

Die Menge der UVB-Strahlung schwankt im Laufe des Tages und ist zur Mittagszeit am stärksten. Sie regt nicht nur die Produktion von neuem Melanin an, das für längere Bräunung sorgt, sondern stimuliert auch die Bildung einer dickeren Epidermis. Besonders in der Sommerzeit und in Höhenlagen besteht die Gefahr von Hautschäden durch UVB-Strahlung. Sie dringt zwar weniger tief in die Haut ein, bildet jedoch überall in der Epidermis freie Radikale und ist die Hauptursache für DNA-Schäden.
UVB-Strahlen verursachen vor allem akute Lichtschäden:

Illustration Hautschäden durch UV-Strahlung
UVA- und UVB-Strahlen schädigen die Haut in unterschiedlichen Schichten und können die DNA schädigen.

Wie du die Haut vor UVA- und UVB-Strahlen schützt

Die Menge des UV-Lichts, die mit der Haut in Berührung kommt, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von:

  • der Tageszeit
  • der Jahreszeit
  • der Höhe und
  • dem geografischen Standort.

 

Bei intensiver UV-Strahlung, zum Beispiel während der Mittagszeit an heißen Sommertagen, empfiehlt sich beim Aufenthalt in der Sonne schützende Kleidung, eine Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel. Um die Haut vor der Sonne und deren schädlicher UVA- und UVB-Strahlung zu schützen, solltest du jedoch auch ganzjährig täglich ein passendes Sonnenpflegeprodukt auf Körper und Gesicht auftragen. Dieses sollte einen dem Hauttyp angepassten Lichtschutzfaktor (LSF) aufweisen. In unserem Artikel zum Lichtschutzfaktor erfährst du, wie du den optimalen Sonnenschutz für dein Hautbedürfnis findest.

Empfohlene Pflegeprodukte

Wann sollte das Sonnenschutzmittel aufgetragen werden?

Erfahre hier, wie du Sonnencreme richtig auftragen solltest, um optimal geschützt zu sein.

Positive Auswirkungen der Sonne auf den Körper

Kind am Strand in der Sonne
Viele lebensnotwendige Prozesse im Körper benötigen eine ausreichende Menge an UVB-Strahlung.
Junge Frau mit sorgenvollem Gesicht
Die Menge des Sonnenlichts, die an einem Tag auf den Körper einwirkt, beeinflusst unmittelbar, wie viel Serotonin im Gehirn hergestellt wird.

Viele lebensnotwendige Prozesse im Körper benötigen eine ausreichende Menge an UVB-Strahlung. Die Menge des Sonnenlichts, die an einem Tag auf den Körper einwirkt, beeinflusst beispielsweise unmittelbar, wie viel Vitamin D der Körper produziert und wie viel Serotonin im Gehirn hergestellt wird. Serotonin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der die Laune steuert und mit Glücksgefühlen assoziiert wird. Studien weisen darauf hin, dass die Haut in der Lage ist, die Produktion des Botenstoffs Serotonin anzuregen und dass diese Produktion auch mit der Menge des Sonnenlichts, die auf den Körper einwirkt, zusammenhängt. [1]

Der Serotoninspiegel ist an hellen Tagen höher als an bedeckten oder bewölkten Tagen. Dementsprechend verspüren Menschen, vor allem auf der Nordhalbkugel, in den Wintermonaten oft Symptome einer depressiven Verstimmung.

Der genaue Prozess, wie Sonnenlicht die Stimmung hebt, ist noch nicht endgültig erforscht. Gut erforscht ist hingegen die Tatsache, dass zu wenig Sonnenlicht zu Vitamin-D-Mangel führen kann, welcher wiederum mit depressiven Verstimmungen in Verbindung steht. Vitamin D wird außerdem auch für viele lebensnotwendige Prozesse im Körper benötigt. Es hält zum Beispiel die Knochen gesund und kann Osteoporose vorbeugen. Sonnenlicht hat also auch positive Auswirkungen auf Körper und Psyche. Mit einem passenden Sonnenschutz mit UVA-/UVB-Filtern kannst du die positiven Effekte der Sonne nutzen und dich zugleich vor negativen Auswirkungen schützen.

 

[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3779905/

Medizinisch geprüft

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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