Frau hält sich ihre Hände schützend vor ihren Intimbereich. Sie trägt eine hautfarbene Unterhose und steht vor einem weißen Hintergrund

Neurodermitis im Intimbereich – was hilft?

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Neurodermitis im Intimbereich ist für Betroffene nicht nur durch die Symptome belastend – oft schämen sie sich auch für die Hauterkrankung an dieser Körperstelle. Erfahre hier, warum Neurodermitis im Intimbereich auftritt, wie sie sich äußert und was dagegen hilft.

Ursachen für Neurodermitis im Intimbereich

Die Symptome von Neurodermitis bei Erwachsenen treten vor allem im Gesicht, auf der Kopfhaut, an der Brust sowie an der Innenseite von Knien und Ellbogen, Händen und Füßen auf. Doch es kommt vor, dass die Hauterkrankung auch an anderen Körperstellen – beispielsweise im Intimbereich in Erscheinung tritt.

Die Ursachen für Neurodermitis im Intimbereich und an anderen Körperstellen setzen sich aus genetischen Faktoren und den Lebensgewohnheiten zusammen. Bei Neurodermitiker*innen ist die Hautbarriere gestört und sogenannte Triggerfaktoren (äußere Einflüsse wie Reibung, Duftstoffe, Luftverschmutzung und innere Faktoren wie Stress) führen zu Schüben. Gerade im Intimbereich ist die Haut empfindlich, da sie dünner ist und häufiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Die Anwendung ungeeigneter Hygieneprodukte, zu häufige Reinigung mit scharfen Reinigungsprodukten, Verhütungsmittel sowie Menstruationsprodukte können Neurodermitis im Intimbereich dann begünstigen.

Typische Symptome bei Neurodermitis im Intimbereich

Die typischen Beschwerden für diese Hauterkrankung treten auch bei Neurodermitis (atopisches Ekzem) im Intimbereich auf. Dazu gehören neben dem charakteristischen Juckreiz auch die typischen roten Flecken (Plaques) auf der Haut. In manchen Fällen kann es auch zu Bläschenbildung kommen. Weitere Anzeichen für Neurodermitis sind:

  • Nässende Hautareale
  • Rissige Stellen
  • Rötung und teilweise Entzündungen
  • Schuppige Hautstellen
  • Trockene Haut

Die trockene, rissige Haut begünstigt die Entstehung von Infektionen, da Krankheitserreger über minimale Verletzungen in die Haut gelangen können. Das feuchtwarme Milieu im Intimbereich begünstigt diese Begleiterscheinung der Neurodermitis noch. Schwitzen, Wärmestau durch nicht atmungsaktive Kleidung, die Nutzung (parfümierter) Hygieneartikel und Duschprodukte sowie häufiges Duschen und Rasieren können die Symptome verstärken.

Ist Neurodermitis sexuell übertragbar?

Nein, Neurodermitis ist nicht ansteckend und gilt auch nicht als sexuell übertragbare Krankheit, wenn sie im Intimbereich auftritt. Die Hauterkrankung hat auch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Ganz im Gegenteil: Aggressive Reinigungsprodukte und zu häufiges Duschen oder Baden mit heißem Wasser können Schübe auslösen und die Symptome verstärken.

Neurodermitis im Intimbereich bei Frauen und Männern

Bei Frauen sind meist die äußeren Schamlippen betroffen, wenn Neurodermitis im Intimbereich auftritt, bei Männern der Hodensack. Betroffene sollten bei Symptomen wie Juckreiz und Rötungen immer medizinischen Rat einholen, egal, ob die Symptome für Neurodermitis oder eine andere Erkrankung sprechen.

Wichtig: Neurodermitis im Intimbereich kommt bei Babys eher nicht vor. Tritt ein Ekzem auf, handelt es sich in vielen Fällen um die sogenannte Windeldermatitis.

Was hilft bei Neurodermitis im Intimbereich? 5 Tipps

Suche in jedem Falle eine dermatologische oder gynäkologische Praxis auf, wenn du unter Symptomen wie Juckreiz, Rötung und trockener Haut im Intimbereich leidest. Es kann sich bei den Symptomen nämlich auch um Pilzinfektionen, Psoriasis (Schuppenflechte), bakterielle Infektionen oder andere Erkrankungen handeln.

Bei der Behandlung von Neurodermitis im Intimbereich sind folgende Aspekte wichtig:

1. Reinigungs- und Pflegeprodukte: Nutze mildes, seifenfreies Duschgel ohne Parfum, um den Intimbereich zu reinigen. Als zusätzliche Pflege kann die Aquaphor Protect & Repair Salbe dabei helfen, die Beschwerden bei Neurodermitis im Intimbereich zu lindern. Die Salbe eignet sich auch zur Vorbeugung von Windeldermatitis bei Babys. Sie beruhigt und beschleunigt die Regeneration von stark beanspruchter Haut.

Achtung: da die Unterwäsche in direkten Kontakt mit der Haut im Intimbereich kommt, solltest du stark parfümierte Waschmittel und Weichspüler meiden und stattdessen lieber zu Produkten greifen, die extra für sensible Haut entwickelt wurden. Auch parfümierte Slipeinlagen, Menstruationsprodukte und mechanische Verhütungsmittel können die Symptome bei Neurodermitis im Intimbereich verstärken.

2. Vermeide enge Kleidung und trage stattdessen lieber lockere Hosen aus atmungsaktiven Stoffen. So verhinderst du einen Wärmestau und dadurch bedingtes Schwitzen, was die Haut reizt.

3. Rasieren strapaziert die Haut. Am besten rasierst du dich im Intimbereich so selten wie möglich und achtest darauf, den Rasierer stets in Wuchsrichtung der Haare zu führen.

4. Feuchtes Toilettenpapier solltest du vermeiden, da die enthaltenen Stoffe die Haut reizen können.

5. Schweiß wäschst du am besten so schnell wie möglich ab, da er die strapazierte Haut zusätzlich reizt und die Beschwerden von Neurodermitis im Intimbereich verstärken kann.

In einigen Fällen wird Neurodermitis im Intimbereich mit niedrig konzentriertem Kortison behandelt. Ob diese Art der Behandlung angezeigt ist, kann nur dein*e Dermatolog*in entscheiden.

Generell gilt bei Neurodermitis, dass du Triggerfaktoren kennen und meiden solltest. Am besten funktioniert das, wenn du die Auslöser eines Schubes (wenn möglich) weglässt und beobachtest, ob sich der Hautzustand verbessert. Tipp: Halte schriftlich fest, was du wann vermieden hast (z.B. bestimmte Produkte oder Lebensgewohnheiten wie heißes Duschen oder der Konsum bestimmter Lebensmittel).

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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